Manege frei fürs Neue Jahr

Foto Belinda Helmert: Silvester Vorführung angelehnt an Hoffmanns Kunsmärchen an, untermalt mit Tschaikowskis Komposition und angereichert mit akrobatischen, komödiantischen und tänzerischen Einlagen. https://www.pigletcircus.com/ Laut Sarah Schwarz stand die Adaption von Alexandre Dumas der Inszenierung Pate. https://literaturschock-forum.de/forum/thread/25659-alexandre-dumas-geschichte-eines-nu%C3%9Fknackers/

Die ganze Welt ist ein Theater

Manche kennen (nur) den Nusknacker als Ballett von Tschaikowski – Uraufführung 1892 in St. Petersburg, das von 1917-89 Leningrad hieß. Klaus Mann setzte dem mit nur 53 Jahren im folgenden Jahr verstorbenen (homosexuellen) Komponisten in seinem Roman „Symphonie Pathétique“ (1935) ein literarisches Denkmal, das unter https://www.ardaudiothek.de/episode/sylvester-groth-liest-symphonie-path-tique-von-klaus-mann/klaus-mann-symphonie-path-tique-1-18/mdr-kultur/13367139/ zu hören ist. Seine Musik (Taschikowski kannte nur das Märchen nur aus der Feder von Dumas) begleitete die gesamte Vorstellung auf der Außenanlage des Klosters Schinna.

An Literatur orientierten Lesern ist eher das Original von E.T.A. Hoffmann vertraut, Nußknacker und Mausekönig aus dem Jahr 1816. Die Hoffmannsche Erzählung bildet einen integralen Teil der poetischen Arabeske Die Serapionsbrüder. Wer das Kunstmärchen nicht kennt, mag sich den Inhalt aneignen über das neunminütige Video im Rahmen Sommers Weltliteratur to go https://www.youtube.com/watch?v=MkJ87AXhOpU oder einlesen unter

Der Titel ist allerdings dem Zitat von Shalkespeare entnommen: „„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler.“  So steht es im zweiten Akt von William Shakespeares Wie es euch gefällt (1599). Hoffmann, der das Märchen Marie, der Tochter eines Freundes widmete. Es war zugleich seine Abrechnung mit dem Kriegsgeschehen der Hundert Tage von Napoleon, die in Waterloo endete. Hoffmanns Schlussworte lauten: „Man kann die allerherrlichsten und wunderbarsten Dinge erblicken, wenn man nur Augen darnach hat.“

Foto Belinda Helmert: Seilakrobatik in „Nussknacker und Mäusekönig“, Piglet Circus (2013 gegründt) auf dem Gelände des Klosters Schinna, Niedersachsen.

Tanz auf dem Seil

Gleichnisse auf das Leben sind nicht schwer zu finden. Es beginnt mit der aktuellen Situation, den Soldaten und unvermeidbaren Kriegen. Ob dabei immer wie im Märchen Gut (Nussknacker) und Böse (Mäusekönig) auszumachen sind, erscheint eher fraglich. Die Verbindung zwischen scheinbarer Realität (die sich auch als Konstrukt erweist) und Fiktion (die mitunter subjektiv realer erscheint) ist eng, die Übergänge fließend. Fake news oder Propaganda einerseits und gefundene,teiweise auch erfundene Wahrheiten andererseits begegnen sich in der Einbildungskraft nicht nur bei Hoffmann.

Magie entsteht, wenn man nicht zu begreifen oder zu erklären vermag, was man sieht bzw. mit den Sinnen erfasst. Magie ist das Tor, durch welches Erwachsene aus ihrer eingebildeten, meist nur aus Gewohnheit bestehenden Konzeption von Wirklichkeit, in die Kinderwelt schreiten, wo noch vieles möglich, weil unvoreingenommen und unverbildet ist. Wir alle sind fähig, in eine andere Welt verführt zu werden. Es muss nicht immer die Schlechte sein.

Marie sieht und durchlebt Ereignisse, die ihrem recht fantasielosen Bruder Fritz, der Lust empfindt, den hölzener Nussknacker zu verletzten, fremd bleiben. die Eltern schreiben ihre Schilderungen von den nächtlichen Ereignissen Traum und Fieber zu; einzig Drosselmeier, der ihr den Kindern seine fantasievollen Geschenke bringt, hilft der Siebenjährigen, das Erlebte zu verarbeiten und einer guten Lösung zuzuführen. Laut Hoffmann müssten wir alle zu Kindern werden, um Rationalität und Fantasie in Einklang zu bringen und unser Leben in Balance zu halten.

Foto Belinda Helmert: Soldaten, geführt von Fritz, der Freude am Kriegsspiel und Nachsatellen von Schlachten hat. Kriegsspiele erfreuen sich großer Beliebtheit, auch heute noch. Wenn Kinder in medialer Welt Krieg als Dauerzustand erleben, verlernen sie zu hinterfragen, warum, die so ist.

Die Welt als Miniatur

Der das „Diabolo“ jonglierende Conferencier führte nicht nur mit Text als roter Faden durch die Handlung, sondern präsentierte auch zu Beginn einen virtuosen Geigenkasten, der den an der Mechanik faszinierten Hoffmann sicherlich gefallen hätte. Der Inhalt bildete den Orchesterboden in Miniaturform ab; denn man musste sich entscheiden angesichts eines kleinen Zeltes zwischen Musikern und Publikum. Bildete bereits die Manege mit ihrem Aufbau eine Abbildung der Welt: die Größe war dabei variabel, Dinge entstanden und verschwanden, Objekte änderten ihre Funktion, Darsteller ihre Rollen, so erwies sich die Musik als Ausdruck der Sinnerweiterung. Bekanntlich war Hoffmann auch Komponist und Dirigent und fand, dass Melodien oft mehr Spielraum für die Fantasie einräumen als das Schauspiel oder gar das Wort. Auf die „Benutzung des Moments“ kommt es an, wie es im Kapitel „Die Schlacht“ heißt.

Fritzchens Husaren werden von der „Mäuse-Artellierie von hässlichen, üblichriechenden Kugeln beworfen, die ganz fatale Flecken in ihre roten Wämser machten, weshalb sie nicht recht vor machten.“ Die entscheidenden Szenen werden noch einmal per Zeitlupe nachgestellt. Tatsächlich erkennt man nun eine zweite, vordem verborgene Realität. Das Spiel mit der Zeit, mit den Medien und der virtuellen Tempo-Anpassung erinnert an temporäre Wirklichkeiten. Die Welten koexistieren auch hier, nicht nur Märchen bzw. Fantasie und Realität bzw. Empirie: als die Schlacht für den wackren Nussknacker verloren scheint, wirft Marie ihren Schuh auf den siebenköpfigen Mäusekönig und verhindert so seinen Triumph. Der Traum greift folglich in das Geschehen ein oder invers eine tatsächliche Handlung verändert einen eingebildeten Vorgang.

Um es mit Hoffmanns Worten zu sagen: Wer wagt, durch das Reich der Träume zu schreiten, gelangt zur Wahrheit. Denn es existiert eine Innenwelt (Einbildungskraft), das Leben zu schauen und eine physische Außenwelt (Handlungen und Wirkungen), in die wir alle „eingeschachtelt“ sind. Die äußere Welt wirkt laut Hoffmann als Hebel auf die geistige innere Welt.

Foto Belinda Helmert: Innen und außen: Miniaturmodell vom Orchester im Geigenkasten des Concerenciers.

Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an

Dem Paten Droßelmeier kommt in der Geschichte eine Doppelrolle zu. Auf der realistischen Ebene ist er der respektable Obergerichtsrat, gleichzeitig ist er bei der Puppenschlacht anwesend und nimmt zugleich noch eine wichtige Rolle in dem von ihm erzählten Märchen ein. Auch das trägt zur Vermengung der Wirklichkeitsebenen bei. Im Kunstmärchen nimmt er bei im nächtlichen Traum Maries immer die Rolle der Eule auf der Uhr ein. In der Version der Piglet Circus glänzt er als Radfahrer, der symbolisch das Räderwerk zum Stehen und damit die Zeit äußerer Bewegungsabläufe zum Einfrieren bringt.

Im Gegensatz dazu verlörpert Marie Begeisterungsfähigkeit, Empathie, Metamorphose – am Ende wird sie die Braut des aus seinem hölzernen Dasein erlösten Nussknackers – die zudem eine Zeitsprung macht und von einem Kind im bürgerlichen Hause zur jungen Frau im Märchenland reift. Nichts ist wie es scheint, zumindest hat jedes Ding seine vier Seiten: von oben, unten, rechts, links betrachtet oder aus der Perspektive des Nützlichen ebenso wie aus jener des Möglichen (Wunderbaren). Laut Hoffmann beginnt Musik, wo Sprache endet und öffnet das Herz für eine neue Dimension.

Wie sollten Menschen, die singen oder Melodien lauschen, Kriege führen oder hassen? Wie könnte jemand, der lacht und sich an einer musischen Darbietung erfreut, Böses tun? Märchen sind auch Seelenschau und Brustlöser. Wenn wir, wie in Hoffmanns Erzählung, nur noch mit der kalten Wirklichkeit konfrotniert sind, werden wir krank wie Marie, der niemand Glauben schenken mag. Die Lösung bzw. Thearapie bietet Drosselmeyer wie eine Kassandra nur im Rätsel an: „Uhrenpendikel müssen schnurren .…“ (Kapitel Die Krankheit) Menschen erscheinen wie er „gleich einer Drahtpuppe gezogen“, denn wir alle ähneln Marionetten und niemand ist wirklich frei von unsichtbaren Drähten. Dabei gewinnt das Puppenreich bisweilen auch die Oberhand.

Foto Belinda Helmert: Sergio Nguyen, erprobt im Cirque du Soleil und Gründer des Piglet Circus auf dem Rad.

Foto Belinda Helmert: „Dascha“ in der Rolle der Marie, hier mit Reifen spielend, mal als Ballerina aktiv.

Die Nuss ist nicht zu knacken

Nicht nur im Titel bzw. der wichtigsten Puppe spielt die Nuss eine leiotnotivische und symbolträchtige Rolle. Ein Rätsel lösen ist nur eine der übertragenen Bedeutungen. Eine andere besteht durch die Ähnlichkeit der Walnuss mit einem Hirn. Das Innere ist umgeben von einer harten Schale, gleich einem Schädel. Der Kern der Nuss ist in zwei Hälften unterteilt. Diese zwei Hälften können hier für die zwei parallelen Welten stehen bzw. für rechte und linke Hemisphäre, grob dem Gefühl und dem Verstand. Hoffmann verwendet ein eigenes Kapitel „Das Märchen von der harten Nuss“ innerhalb seiner Erzählung zur Verschachtelung der Ebenen Wirklichkeit und Fantasie. Einbildungskraft leistet dies im Philosophischen. Im Gegensatz zur Fantasie erfindet sie nicht nur, sondern findet Verbindungen, die der Sinnlichkeit verborgen bleiben bzw. physikalischen Gesetzen entzogen sind.

Foto Belinda Helmert: Nussknacker. Jeder Tisch im Zelt besaß eine spezifische Form. Im Nussknacker finden Funktion und Design zusammen wie Wirklichkeit und Fantasie. Im Kunstmärchen ringen reale Welt (Menschen) und eingebildete Welt (Puppen) um die Vorherrschaft.

Koexistenz von Zeiten und Räumen

Auslöser des Konflikts zwischen Mäusen und Menschen bildet der Speck, den die Mäusekönigin dem Menschenkönig entwendt. Über den Verlust und damit auch den Machtverlust erzürnt, lässt dieser Fallen aufstellen. Der Tod der Mäusekinder führt zu ihrem Zauber, dem die Tochter des Königs zum Opfer fällt, bevor derjenige, der sie retten will, selbst zur Marionette werden muss, die ihrerseits auf Erlösung durch ein Mädchen, das ihn liebt, angewiesen bleibt. Der Schlüssel zu allem ist Liebe oder, weniger pathetisch formuliert, die Welt und ihre Erscheinungen so anzunehmen, wie sie nun einmal ist. Marie gelingt dies mühelos, weil sie in der Puppe nicht das Hässliche, sondern das Schöne und in der Hilflosigkeit den Mut zum Widerstand erkennt.

Die Nuss erfährt bei Hoffmann einen Namen, wird nahezu personifiziert. Krakatuk, die magische Nuss (im Historischen Museum Bamberg zu besichtigen). die Angst des Künstlers vor seelenlosen Maschinenmenschen ist durch die Omnipräsenz der Medien, insbesondere der KI, längst von der Wirklichkeit ein- oder überholt. Auch Orwells Utopie des Überwachungsstaates von 1984 hat dreidimensionale Konturen erhalten.

Hoffmann unterbricht seine narrativen Stationen immer wieder, wechselt nicht nur vom Mäusereich hinüber zur bürgerlichen Wohnstube der Stahlhelm, sondern serviert auch die Geschichte der Nuss in Häppchen. Die „Maschinen halfen gegen die gewitzte Frau Mäuserlinks ganz und gar nichts„. So muss die verwunschene Prinzessin Pirlipat Nüsse knacken Tag ein Tag aus, wobei sie jedoch Vergnügen hat. Die erwachsene Frau wird infantil, so wie die siebenjährige Marie über sich hinauswächst und nach der Befreiung des Prinzen zur jungen Frau im heiratsfähigen Alter mutiert. Auch die Zeiten folgn keiner Logik im messbaren Sinn bei Hoffmann. Das Verrückte bedeutet aus der Zeit herausgefallen oder in eine andere Zeit hineingefallen zu sein.

So leben wir zugleich in virtuellen und technischen als auch in vitalen und organischen Zusammenhängen, Kontexten, Verhaltensmustern.

Foto Belinda Helmert: Blick in das Zirkusdach, dessen technische Ausstattung für deus ex machina Effekte sorgt.

Foto Belinda Helmert: Mischpult für diverse Effekte. Ohne Technik keine Magie im Piglet Zirkus.

Frauen an die Macht

Im Piglet Zirkus standen in pucto Bühnenpräsenz zumeist Frauen im Vordergrund, denn die tragenden tänzerischen und akrobatischen Rollen bekleideten sie. Im Kunstmärchen rebelliert Hoffmann subtil gegen das vorherrschende Frauenbild. Marie wächst aus der ohnmächtigen Zuschauerreolle heraus, die romantische, auf Gefühlen und freier Willensewntscheidung basierende Liebe triumphiert über den Verstandeskodex einer Vernunftehe. Auch die Gegnerin ist primär eine raffinierte, Ränke schmiedende Mäusin. Gute und schlechte Frazuenfiguren durchziehen ohnehin das Werk Hoffmanns.

o heilige Natur. Du zeigst mir die Pfortre zum Geheimnis, ich will anklopfen und sie wird sich öffnen.“ So lautet ein Schlüsselsatz, den Drosselmeier, das Alter Ego Hoffmanns, in „Das Märchen von der Nuss“ selbiger gegenüber ausspricht. Am Ende erscheint die Nuss, die Zauberwelt, die Verrätselung als feminin wie die Frau, der Mond, die Natur. Kraktuk, deren Name an den indonesischen Vulkan Krakatau erinnert, vermag selbst eine Kanone nichts anzuhaben. Ihre Schale ist, so heißt es, so hart, dass sie selbs eine 48 pfündige Kanone nicht zerbrechen konnte.

Die Geschichte wäre nicht seiner Feder entsprungen, enthielte sie nicht Satire und damit Zeitkritik. Hoffmann prangert die Aufklärung mit ihrem Übergewicht am Rationalismus als auch ihrer mangelnden Sensibilität an, er hält ein indirektes Plädoyer für mehr Sentimentalität und Toleranz. Seine oft zensierten Texte beinhalten Kritik am Typus des Beamten und des philiströsen Bürgers. Leichter schöner Witz, der auch im Zirkus die Oberhand behielt, galt seinerzeit als unseriös. Die Darsteller waren wie Hoffmann Mehrfachkünstler, Multigenies.

Neben dem, romantischen Hang zur Natur und dem Natürlichen sowie der Aufwertung der Frau spielt auch das Übernatürliche, Magische und Märchenhafte eine dominante Rolle, die im Werk als auch auf der Bühne zum Ausdruck gelangt. Der Welt wohnt ein Zauber inne. Wer die Augen davor verschließt, kommt dem inneren Kreis der Wahrheit nicht nahe. Allein schon die Tatsache, dass es sich bei Hoffmanns Erzählung explizit um Kinderliteratur handelt, ist innovativ, denn sie setzt erst in der Romantik ein. So besagt der von Hoffmann gebrauchte Begriff „Wirklichkeitsmärchen“ bereits den Anspruch, Unvereinbares zu amalagamieren. Es gibt demnach zwei Sichtweisen auf die Welt und demzufolge zwei Arten, Wirklichkeit zu definieren oder zu interpretieren. Aus dieser Deutungshypothese erschließt sich die Vieldeutigkeit, die Notwendigkeit, mehrere Alternativen offen und gelten zu lassen. https://www.uni-koeln.de/phil-fak/deutsch/aleki/schatzbehalter/inhalt/S/schikorsky_klassiker_kjl_520-539.pdf

Foto Belinda Helmert: Sarah Schwarz in der Rolle der Empfangsdame. Im Stück trat sie mit Hund im Dog Dance und als Seilakrobatin in Erscheinung.

Foto Belinda Helmert: Sarah Schwarz aus Loccum, im Seiltanz ausgebildet in Südfrankreich, hier in Vertikalakrobatik im Spiel mit dem Tuch in luftiger Höhe. In Hoffmanns Kunstmärchen verwickelt den Leser über 14 Kapitel in eine dynamische Verwebung aus Form und Inhalt und insgesamt drei Welten.

Ist Gott ein Bäcker?

Auch in der Märchenwelt bzw. dem Puppenreich herrschen Kriege; das Schokoladenland, in dem Milch und Honig fließen, muss den bösen Riesen Leckermaul befriedigen, damit die Menschen hier in Frieden leben können und es existieren Hierarchien, Konventionen, Normen. Besonders auffällig: Ebenso wie wir glauben die Menschen an eine höhere Macht, in ihrem Fall „Konditor“ genannt. Die Hauptstadt Confectburg hat ein Marzipanschloss, wo das neue Königspaar – Nussknacker und Marie – residiert. „Was ist der Mensch und was kann aus ihm werden ? “ fragt der Autor im Kapitel „Die Hauptstadt“

Das gesamte Zitat, welches auch die Schicksals- oder Gottesfrage stellt, lautet: »Konditor wird hier eine unbekannte, aber sehr greuliche Macht genannt, von der man glaubt, daß sie aus dem Menschen machen könne was sie wolle; es ist das Verhängnis, welches über dies kleine lustige Volk regiert, und sie fürchten dieses so sehr, daß durch die bloße Nennung des Namens der größte Tumult gestillt werden kann, wie es eben der Herr Bürgermeister bewiesen hat. Ein jeder denkt dann nicht mehr an Irdisches, an Rippenstöße und Kopfbeulen, sondern geht in sich und spricht: ›Was ist der Mensch und was kann aus ihm werden?‹«

Der gesamte Text ist nachzulesen unter: https://www.uni-frankfurt.de/51186952/M__rchen_vom_Nu__knacker_und_M__usek__nig.pdf

Romatik heißt sich sehnen nach einer Heimat, die man nicht kennt. Unsere Sehnsucht nach Idylle, nach einer ruhigen Zuflucht (das Puppenreich) bildet den Ausgangspunkt, um ein solches Reich in der realen Welt zu finden. Hoffmann kommt es immer auf „das richtige Sehen“ an. Eine Kunst, die gerade in Krisenzeiten und unter wissenschaftlicher Dominanz mehr denn je verloren zu gehen scheint.

Foto Belinda Helmert: Der Nussknacker wird als Präsent von Drosselmeier aus Nürnberg Marie („Dascha“) übergeben.

Foto Belinda Helmert: Marie unterstützt ihren wackren Nussknacker, der auf sich allein gestellt gegen Mäusekönig auf verlorenem Posten steht.

Foto Belinda Helmert: Zirkuszelt, vorne Buffet, hinten Manege. Das ganze Leben ist ein Theater. Auf ein neues Jahr !

Empfohlene Beiträge

Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert