
Foto Belinda Helmert: Magdeburg, Grüne Zitadelle, Hundertwasser, Jeder Bewohner muss einen Baum in seinem Zimmer/auf seiner Terrasse pflanzen. Symbolisch trägt damit jeder selbstverantwortlich zur gelebten Gemeinschaft durch Individualität bei.
„Vorspiel“
In „Noten zur Literatur“ 2 (S. 188-237) lautet der letzte Essay des Kulturphilosophen und Ästhetikers (man kann in Beckett eine Vorstufe zur Fragment gebliebenen „Ästhetischen Theorie“ sehen) „Versuch das Endspiel zu verstehen“. Der folgende Beitrag gibt das eigene Resümee des Essays wieder (immerhin über 50 Seiten) wieder und kommentiert ihn anschließend, auch eingedenk der eigenen Beckett-Sichtweise und ordnet ihm dem Gesamtwerk Adornos zu. Was hat den Kopf der Frankfurter Schule an Beckett so fasziniert, dass er in ihm und nicht etwa in Kafka oder Joyce die Avantgarde-Kunst verkörpert sah, in der (angeblich) die letzte Chance liegt, dass Kunst nicht zur Kitsch verkommt, sondern zum Erkenntniswert dient: autonom und inkommensurabel, zugleich gesellschaftskritisch und somit ideologiefrei praktisch wirksam?
Vorab die Quelle zum Nachlesen: https://archive.org/details/notenzurliteratu0000tado/page/n7/mode/2up?q=beckett
Unbestritten gilt: Adorno sah in der Avantgarde eine Möglichkeit, die falschen Versöhnungen der Kulturindustrie zu demaskieren und die Illusion einer autonomen Subjektivität im Kapitalismus zu entlarven. Ferner: dass die Avantgarde sich selbstkritisch mit ihrer eigenen Rolle und Funktion auseinandersetzen müsse. Sie kann die Fassaden-Kultur des Kulturindustrialismus (in der Kunst zur Unterhaltungs-Trivialität verkommt) durchbrechen. Dazu muss die Avantgarde aber den Mut aufbringen, nicht nur gegen anderen, sondern auch gegen sich selbst zu denken, um blinde Flecken und selektive Wahrnehmung (Blasen, Habitus, Klischees) zu überwinden. Um inkommensurabel (kein bloßes Konsumprodukt) zu sein, muss sie sich ernsthaft (nicht bloß kokettierend spielerisch) gegen die Gesellschaft wenden, tut sie es nicht, ist sie Gefälligkeit, Luxus oder Habitus, vielleicht sogar Deko, aber keine Kunst mehr.
„Wahr sind nur die Gedanken, die sich selbst nicht verstehen“ (aus „Minima Moralia“). Dieses Zitat, obwohl nicht explizit auf die Avantgarde bezogen, kann als Aufforderung zur Selbstreflexion und zur Überwindung von Vorurteilen und Dogmen interpretiert werden, was auch für die Avantgarde relevant ist. Grundsätzlich ist aus Schock, Revolte, Aufbegehren (positive Aspekte der Moderne und ihren Kunstformen) eine saturierte (bourgeoisie) Angepasstheit, ein Ermatten, sogar ein bloßes Kokettieren mit der Provokation entstanden, quasi ein Mitläufer des Kapitalismus, eine verwässerte Kunst, die sich selbst genügt (l ‚art pour l’art). Wahr ist, dass Adorno Aktionismus oder Theorie, die auf Praxis (z. B. der Revolution) angelegt ist, misstraut als Steilvorlage, die alte durch eine neue Ideologie und eine alte durch eine neue Elite zu ersetzen ohne Grundsätzliches zu verändern. Die einzige Form des (ästhetischen) Widerstands bleibt die Kunst, die quasi absichtslos über Reflexion zur qualitativen Kultur-Evolution beiträgt.

Foto Belinda Helmert: Magdeburg, Grüne Zitadelle, Fassade zur Breiten Straße, fertiggestellt 2005 nach den Plänen des fünf Jahre vorher verstorbenen Friedensreich Hundertwasser (Pseudonym). Das Gebäude (Nutzfläche 11300 qm) mit 55 Mietwohnungen befindet sich neben Domplatz und Landtag.
transzendente Sinnhaftigkeit
Zwischen Sartre (Existentialismus) und Kafka (das Absurde) und Joyce (Bewusstseinsstrom) befindet sich Beckett, der französische Ire, Wahlpariser, dessen Stück „Arten auf Godot“ 1953 im Théâtre de Babylone, Paris, 1953 (Volksaufstand in der DDR, Anlass für den Mauerbau) uraufgeführt wird. Stalin stirbt März dieses Jahres. Auch darauf hat man gewartet, aber anders als Godot kommt der Tod immer. Becket „depraviert Philosophie zum Kulturmüll“ – ein seltsamer Ausdruck, der Krankenakte eines Süchtigen entlehnt, den Adorno hier entlehnt. K (Mein Kommentar): Adorno sieht die Kulturindustrie als einen Mechanismus, der die Menschen zu Konsumenten degradiert und ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion untergräbt. Beckett setzt dies „theatralisch“ um.
Er erzeugt Illusionen, die desillusioniert werden. So weit, so Flaubert. Der Gedanke in seiner Abstraktion erhält Fleisch und Kontur, also Sinn. Doch dieser ist mehrdeutig auf der Bühne: „Es deckt gleichermaßen den metaphysischen Gehalt, der objektiv in der Komplexion des Artefakts sich darstellt; die Intention des Ganzen als eines Sinnzusammenhangs, den es von sich aus bedeutet; schließlich den Sinn der Worte und Satze, welche die Personen sprechen, und den ihrer Abfolge, den dialogischen.“ (Nur Adorno schreibt so. Übersetzung: etwas führt von der Rede weg, etwa durch eine Metapher oder durch die Situation entsteht eine Assoziation, die im Wort selbst nicht begründet liegt. Drittens ein durch das Gespräch oder den Charakter des Sprechenden festgelegter Unterton wie Ironie). Ein Theaterstück vermag zudem Gestus und Rhetorik zu überkreuzen: Ich sage Ja und mein Gesicht sagt Nein.
Das Theater ist keine Maschine, es folgt nicht den Gesetzen des praktischen Lebens mit seiner Logik und zugleich verdeutlicht es deren (Schein)-Logik durch seine Parallelwelt. Gehalt und Inhalt treten auseinander. Adorno nennt dies „transzendente Sinnhaftigkeit: Sinn wird erzeugt oder eskamortiert.

Foto Belinda Helmert: Magdeburg, Grüne Zitadelle, Hundertwasser Haus, Fassade zum Breiten Weg. Teilweise wird hier gewohnt, teilweise gearbeitet, partiell und temporär kaffeesiert und gekindergärtnert. Alle Formen des Lebens fließen zusammen, Jung und Alt leben generationsübergreifend mit- und nicht nur nebeneinander. Natur und Architektur sind noch größtenteils untegetrennt, so dass Bäume auch ins Innere hineinragen und es keine Ecken gibt.
Verstehen des Unverständlichen
„Es verstehen kann nichts anderes heißen, als seine Unverständlichkeit verstehen, konkret den Sinnzusammenhang dessen nachkonstruieren, da es keinen hat.“ Wäre alles ein Leichtes, man könnte es konsumieren. Wäre alles kompliziert, man würde sich langweilen oder Wissenschaftler um Aufklärung bitten. Es ist folglich ein Schwebezustand, damit die Aneignung erschwert, das Amüsement fragwürdig bleibt und doch ein Erkenntniswert erhalten oder wenigstens möglich bleibt. Nietzsche fordert den aktiven, mitdenkenden Zuschauer und Zuhörer, nicht den Claqueur oder den konsumierenden Bildungsphilister, der Shakespeares Zitate mitsprechen können will. Kunst darf vieles, aber niemals epigonenhaft sein.
„Transzendenz von seiner Immanenz erzeugt“: seiner bezieht sich auf Gebilde. Das Gegenbeispiel zu Beckett ist Der Zauberberg, worauf sich Adorno bezieht, um die Form der Avantgarde von Bildungs- und pädagogischer Literatur abzugrenzen. Ratlosigkeit herrscht. Beckett hat sich über den Applaus nach seiner Aufführung gewundert. Er verstand nicht, dass man nicht zeigen konnte, nichts begriffen zu haben oder sich zu zeigen bemühte, dass man alle Absichten durchschaut und verstanden habe. Doch die klatschenden Besucher offenbaren sich als übersättigt und dekadent, zumindest ein wenig Brüskiertheit hätte ihnen ehrlicher zu Gesicht gestanden.
Parodierter Existentialismus, das ist es, was Adorno in der Avantgarde sieht bzw. erwartet und bei Beckett als gelungen anerkennt. Dem Altbürgerlichen Goetheaner die Nase drehen, das tut Beckett. Stumpfsinn und Langeweile elegant und spannend zu gestalten, darin besteht die Kunst. Philosophisch relevant: der Zufall wird zum Dompteur in der Manege; er verbürgt die einzige Autorität. Gedanken werden unfreiwillig zur Phrase, das Gespräch zum Monolog, die gezielte Handlung zur Farce-

Foto Belinda Helmert: Magdeburg, Grüne Zitatedelle Fassade, Detail. Der Name des Hauses hat seine Grundlage im grasbewachsenen Dach. Zudem befindet sich eine große Anzahl Bäume auf, im und am Gebäude. Einige wurden auf dem Dach gepflanzt, und andere wurzeln an den Außenwänden der Wohnungen. Verkehrte Welt: Die Mieter leben nicht im Haus, sondern das Haus mit ihnen. Aufgrund der Vegetation ändert es sich, altert organisch.
Kein Subjekt, kein Objekt
„Die Position des absoluten ‘Subjekts, einmal aufgeknackt als Erscheinung eines übergreifenden und sie überhaupt erst zeitigenden Ganzen, ist nicht zu halten.“ Die des Objektiven aber auch nicht. Alles definitorisch Festgelegte erhält einen gründlich neuen Anstrich, ja ein neues schwankendes Fundament,. Sicherheit war gestern, vor Nietzsche, vor dem großen Beben der metaphysischen Obdachlosigkeit. Heute geht es um Versöhnung zwischen Entfremdeteten.
Das Endspiel findet in einer Zone zwischen Indifferenz statt: innen und außen, sagen und tun, aber unter verkehrten Vorzeichen. Adorno spricht von geometrischen Strukturen und bedient sich der Metaphorik eines Hausbaus, spricht von Zonen, Horizontalen und Vertikalen. Deutlich wird: Kunst muss anders sein als die Erwartung (Rezeptionsästhetik). Ein Kunstwerk muss sich dem Schein und der Anpassung entziehen, um als gelungen zu gelten.
Adorno übernimmt eine Terminologie Benjamins „im Angesicht der permanenten Katastrophe“ in Bezug auf die Charaktere im „Endspiel“: „Becketts Figuren benehmen sich so primitiv-behavioristisch, wie es den Umstanden nach der Katastrophe entspräche, und diese hat sie derart verstümmelt, dass sie anders gar nicht reagieren können.“ Sie agieren wie Pawlowsche Hunde, dressierte Tiere auf Knopfdruck. Von Subjektivität oder Individualität keine Spur.
Beckett ist ein Schüler Prousts und Freund von Joyce, beiden Autoren widmet Adorno eigene Essays, die Augschluss darüber geben, wie er zu diesen Vergleichen kommt. Es genügt aber seine Bemerkung „Dissozation des Bewusstseinseinheit in Disparates, in Nicht-Identität.“ Das bildet die Voraussetzung der Moderne, die mit Anonymität und Massengesellschaft beginnt und in Orientierungslosigkeit und Assimilationszwang mündet.

Foto Belinda Helmert: Hundertwasser vor seinem letzten Projekt zur tausendjährigen Stadtgründung Magdeburgs: die grüne Zitadelle. Was heute unumstritten als Kunst gilt, erregte damals als Provokation die Gemüter und die demokratische Magedeburger Mehrheit lehnte Entwurf und Umsetzung ab. Basis bildete ein Preisausschreiben unter Kindern: wie möchten diese leben und wie stellen sie sich ein Haus vor? Hundertwasser setzte die Idee einer Achtjährigen um.
Infantilität statt Ideal
Becketts absurdes Theater „verurteilt de Idealismus“. Unter Nichtidentität versteht Adorno sowohl das Hervortreten dessen, was nicht Subjekt ist als auch den Zerfall dessen, was Subjekt vordem war. Er spricht von „Fleisch gewordenem Akosismus“ (philosophische Lehre, die die selbstständige Existenz der Welt leugnet und Gott als einzig wahre Wirklichkeit betrachtet): einfacher formuliert gewollte Sinnlosigkeit, die gegen Heideggers und Jaspers Existentialismus gerichtet ist. Alles wartet. Nichts geschieht. Die Innerlichkeit oder Geworfenheit erscheint eskamortiert. Wie bei Kafka wird Gericht über fehlende Individualität gehalten. „Beckett stellt den Existentialismus vom Kopf auf die Füße“.
Becketts Stück handelt vom Elend der Philosophie, nicht, wie Marx es bezeichnet, von der Philosophie des Elends. Es geht um die metaphysische Obdachlosigkeit, nicht den Angriff auf die Klassengesellschaft. Der Dramatiker entmenschlicht, so dass die Subjekt-Objekt-Relation aufgehoben und außer Kraft gesetzt ist. Der Zusammenhang und damit das Vertraute, die Gewohnheit des Alltags, wird zertrümmert bzw. „verblasst zur Irrelevanz„. Adorno spricht auch von „schizoiden Situationen“ und „Regression auf eine ontogenetische Stufe“, also Rückschritt zur Infantilisierung.
Clownerie mit Tiefgang oder doch mit tiefem Fall. Adorno schildert die Szene vom Leiter-Sturz beim Wetterbeobachten und dem Kommentar „Ich tat es absichtlich“. Er kommt auf die Einsilbigkeit, das Aneinander Vorbeireden zu sprechen, auf Protokollsätze. Nur so kann die herrschende Kommunikationslosigkeit inmitten der Gesprächigkeit gezeigt werden. Devise: Viel reden, nichts sagen.

Foto Belinda Helmert: Modell der Grünen Zitadelle von Hundertwasser. Die Mieter haben das Fensterrecht, sie dürfen – soweit Arm und Pinsel reichen – die Fassade um ihre Fenster herum gestalten.
Technik der Verkehrung
„Das Endspiel studiert wie im Reagenzglas das Drama des Zeitalters, das nichts von dem mehr duldet, worin es besteht.“ Agonie des Existentialismus. Verwirrung, Sinnlosigkeit. Willkür und Zufall herrschen, omnipräsentes Geplapper als „Instrument der Absurdität“. Phrasen als Echo auf die Reklamewelt. Kafkaeskes Theater – man denke an das Schlusskapitel aus „Amerika“ (Der Verschollene), das Oklahoma-Theater, das die geplante Zufälligkeit des Films antizipiert.
Apokalyptisches Szenario. „Der Widerspruch zwischen rationaler Fassade und unabdingbar Irrationalem ist selber bereits das Absurde.“ Da kein offenes Gespräch, keine sinnhaften Fragen und Antworten, sondern ein Sprachzwang vorherrschen, sieht Adorno den Faschismus mit seinen Automatismen mit seiner „universalen Nichtachtung“ intendiert.
Leben in Mülleimern, in denen Dialoge zu „Konventionsphrasen“ verkümmern – auch hier zieht Adorno den Vergleich zu Kafka. Es gibt keine selbständigen Monaden, alle Charaktere sind irgendwie uniform, sind Rollen nur, keine Menschen. Das Subjekt: ein existierendes Nichts, das auf den Tod wartet. O man erst sterben muss, um wahrhaftig zu leben? Adorno spricht vom Unsinn, der Vernunft terminiert, von Absurdem, das die Ratio beherrscht und tyrannisiert. Er nennt es „Technik der Verkehrung„. Der Vergleich mit dem späten Strindberg fällt: Das ganze Haus stinkt nach Kadaver. Dieser Satz fällt durch die Person Hamm und Adorno nennt ihn Urenkel Fichtes, weil offensichtlich Ich und Nicht-Ich koinzidieren.

Foto Belinda Helmert: Magdeburg, Elbe, fotografiert von der Dachterasse der Grünen Zitadelle
Kommentar
Um ehrlich zu sein, halte ich den Essay für intellektuelle Blase, besser für terminologischen Schaum und wüsste gerne, was Beckett selbst dazu gesagt hat oder hätte . Klar ist, dass Adorno in Beckett die Inszenierung Kafkas erblickt und dass Nicht-Konsumierbare sowie die Aufhebung der philosophischen Dialektik in Beckett erkennt. Dass er Avantgarde als Kritik an der Moderne versteht, aber nicht als plumpe Agitation oder Aktionismus, sondern Entlarvung der Sinnlosigkeit und des Geredes, in Heideggers Terminologie, die Manwelt, welche die Individualität erstickt. Klar ist auch, dass Adorno die gegenteilige Haltung zum Existentialismus einnimmt, nach der das Subjekt seine Welt frei gestaltet, indem es sich entwirft. Klar ist zudem, dass Adorno Wert auf die Unverdaulichkeit legt, denn Katastrophe und Apokalypse lassen sich nicht konsumieren oder betrachten und dann wieder wegstellen. Die Clownerie erinnert an den Titel von Neil Postman „Wir amüsieren uns zu Tode“. Aber dazu müsste man ja vorher wirklich gelebt haben, doch Becketts Figuren gleichen Robotern. Adorno kritisiert, dass die Kulturindustrie die Unterschiede zwischen Kunst und Ware verwischt und die Menschen dazu bringt, sich mit den Produkten der Kulturindustrie zu identifizieren, anstatt sie kritisch zu hinterfragen.

Foto Bernd Oei: Magdeburger Dom unweit des Breiten Wegs in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hundertwasser-Haus Grüne Zitadelle.
Adorno reloaded
Zum Kontext. Adorno war kein Freund einfacher Antworten und Klischees. Ihm missfiel der Pragmatismus und den Rationalismus hielt er für Alibi zur Verhüllung der Ratlosigkeit. Der Technik stand er skeptisch gegenüber, sah in ihr die Büchse der Pandora. Seine Haltung zur Avantgarde war gleichfalls von Ambivalenz geprägt, wobei er sowohl ihre kritischen als auch ihre problematischen Aspekte erkannte. Er forderte eine ständige Selbstreflexion und eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Positionen, sowohl für die Avantgarde als auch für die Gesellschaft insgesamt.

Foto Bernd Oei: Magdeburg, Raub der Sabinerinnen vor der LB Nord Bank in Magdeburg am Breiten Weg
Nachlese
Vom Ermatten der Avantgarde zur Vernetzung der Künste. So könnte man es auf den Punkt bringen. „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ – Theodor W. Adornos berühmter Satz ist längst zum Kalenderspruch mutiert. Klein-klein-Aktivismus in einer „grund kaputten“ Welt ist sinnlos, scheint er zu sagen. Dabei kommentierte der Sozialphilosoph damit ursprünglich nur – Wohnungseinrichtungen. Ikea-Welten eben, alles Retorte.

Foto Bernd Oei. Magdeburg, Raub der Sabinerinnen am Breiten Weg. im Hingtergrund: Justiz-Ministerium von Sachsen Anhalt.
Finale
„Die rastlose Selbstzerstörung der Aufklärung zwingt das Denken dazu, sich auch die letzte Arglosigkeit gegenüber den Gewohnheiten und Richtungen des Zeitgeistes zu verbieten.“

Foto Bernd Oei: Raub der Sabinerinnen, Magdeburger Altstadt, Breiten Weg. Im Hintergrund LB Nord mit brasilianischer Marmor-Fassade
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