
Foto Belinda Helmert: Frost in der Waldlichtung in Glissen, Abzweigung Steinlage entlang der Heyer Straße. Glissen liegt rechts, Binnen links von der Straße. Zwei Denker, die weder progressiv noch konservativ dachten: der Böhme Adalbert Stifter (1805-65) und Eduard Mörike (1804-75)
Familie als Zuflucht
Der Böhme und der Württemberger sind sich wohl nie begegnet, obschon sie doch ihre Jugend im Vormärz und ihr Alter im Biedermeier verlebten. Beide Begriffe sind nachträglich entstanden, wie alle epochalen Kulturzuordnungen. Beiden Gottesfürchtigen eilt der Ruf voraus, sie seien Spätromantiker, die sich nicht entschieden vom Althergebrachten gelöst oder nach neuen Ufern der Moderne Ausschau gehalten hätten. Allerdings hielt der Realismus (jene Epoche, die auf die Romantik bzw.Klassik folgte) deutlich Einzug in ihrem Werk. Daher haftet ihrem poetischen Wesen etwas Nebulöses an, das sich einer klaren Zuweisung verwehrt.
Es ist wahr, sie standen immer im Schatten anderer, besonders heute und international betrachtet. Die offensichtlichste Analogie zwischen beiden Autoren besteht im Bildungsroman. „Der Spätsommer“ Stifters aus der Sicht eines pragmatischen Agrarökonom verweigert ebenso den Rationalismus wie „Malter Nolten“ aus der Perspektive eines sensiblen und nervenkranken Malers. Allerdings obsiegt bei ersterem die Planbarkeit des Lebens, bei letzterem der Zufall, die Schickssalsmacht. In beiden Fällen treten Handung und Dynamik zurück, retardierende Momente vermitteln den Eindruck des Stillstands, als handle es sich um gefrorene Kristalle.
Die in der Kunst Stifters, aber auch Mörikes, thematisierte Abwehrstellung gegenüber der eigenen Zeit erhebt den vorbildhaften Bildungsprozess eines Individuums zum letzten Ordnungsfaktor einer verwirrten und hysterischen Epoche. Stifter, mehr noch als Mörike, setzen ihre Werke
nicht bloß programmatisch den aktuellen Realismus-Anpassungen entgegen. Sie haben beide einen Gegenwurf parat: Stifter sein Rosenhaus, Mörike die Kontemplation in der Kunst, sei es Bild, Musik oder Poesie. So verweist Adorno 1951 in seinem Essay „„Rede über Lyrik und Gesellschaft“ auf Mörikes Gedicht „Auf einer Wanderung“ (1845). Was als Eskapismus und Realitätsverdrängung erscheinen mag, erweist sich als Plädoyer für die Kleinstadt. https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/45722/BB4_Utopie%20und%20Idyll.pdf?sequence=2&isAllowed=y
Im Mittelpunkt von „Der Nachsommer“ steht das Rosenhaus auf dem Landgutdes Freiherrn von Risach. Es ist ein Ort der Harmonie, der Familie und der Bildung, das einem säkularisierten Pfarrhaus ähnelt und Goethes Gartenhaus in Weimar als Vorbild hat. Ein Ort der Ruhe inmitten hektischer Betriebsamkeit und der Autarkie, wo andernorts Fabriken aus dem Boden gestampft wurden. Die Wichtigkeit der Familie als Keimzelle des Staates, von Hegel betont, ist auch für Mörike von größter Relevanz. Der drohenden Gefahr der Industrialisierung setzten sie ein pastorales Gegenbild vom goldenen Zeitalter entgegen.

Foto Belinda Helmert: Heyer Weg, der von Liebenau entlang der Linie 17 nach Glissen führt. Sonntag fährt der Schulbus allerdings nicht.

Foto Belinda Helmert: Frost hat den Bäumen am Heyer Weg ein Kleid beschert. „Im Nebel ruhet noch die Welt“ lautet eine Zeille aus Mörikes „Septembermorgen“https://www.aphorismen.de/gedicht/6770
Gestern ist das bessere Heute von Morgen
Der Pfarrer und Dichter Mörike stand in engerem Kontakt mit Ludwig Uhland, Theodor Storm und Iwan Turgenjew. Er schrieb auch Märchen, eine charakteristische Gattung der Romantik. Weniger bekannt als seine Novellen und Lyrik sind seine Dramen und Übersetzungen. Sein Werk bleibt überschaubar. Das vielleicht bekannteste Prosastück von ihm ist der frühe Künstler-Roman „Maler Nolten“ , von dem es zwei Fassungen gibt wie von Gottfried Kellers „Der grüne Henirch“; seine Nähe zum österreichischen Bildkünstler Moritz von Schwind ist hier deutlich in das Porträt eingeflossen.
Wollte man Mörike mit einem Gedicht umschreiben, so durch „Alles mit Maß“ https://www.zgedichte.de/gedichte/eduard-moerike/alles-mit-mass.html
Zudem steht Mörikes Ästhetik zwischen Klassik (Goethe) und Spätromantik. Deshalb spielt das Maß eine bedeutende Rolle im Werk Mörikes. Beispielhaft heißt es in seiner Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ über diesen: „Genießend oder schaffend kannte Mozart gleich wenig Maß und Ziel.“ Sein Leben währt kurz, die Frage, welche Musik noch von ihm zu erwarten gewesen wäre, bleibt spekulativ. Das „Vielleicht“ zieht sich durch das gesamte Schaffen Mörikes, aber auch Stifters. Sie empören sich beide gegen die Verhässlichung der Welt. Ihre Flucht geht zurück in eine Nostalgie.
Der u. a. sich als Hauslehrer des Sohns von Fürst Metternich verdingende Sifter war auch Wahlmann für die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche, also durchaus liberal gesinnt. Er teilte mit Mörike die Passion für die Malerei und die Natur, welche zentral in seine Prosa einfllossen. Trotz seiner beschaulichen Bildersprache gewann er in Nietzsche einen Befürworter. Er zumindest störte sich nicht an den bisweilen langatmigen detaillierten Beschreibungen und erkannte darin Gleichnisse. Dies erstaunt, da er gewöhnlich für einen Modeschriftsteller der Biedermeierzeit gehalten wird.
Stifter durchlief weniger Wandlung als Moritz, so könnte exemplarisch ebensogut „Bergkristall“ als auch der wesentlich längere „Nachsommer“ seine Art zu schreiben und denken abbilden im Sinn pars pro toto. Harmonie des Äußeren geht mit der des Inneren Hand in Hand. Allerdings bleibt Stifters Verhältnis zur modernen Arbeitswelt und den neuen Sitten mehr als distanziert. Man muss sehr genau hinsehen, um die Differenz zwischen Anpassung und Opposition darin zu erkennen. Die Bildungsidylle ist heute ohnehin nicht mehr en voge. Verklärung der Verrgangenheit gilt als Nebel.

Foto Belinda Helmert: Frost am Liebenauer Weg, der von Glissen nach Sudhalenbeck führt entlang der Linie 17, die bei Lemke abzweigt. Stifter liebte ausgiebige Wanderungen. Eine ist in „Bergkristall“ verewigt.

Foto Belinda Helmert: vereister Waldbestand zwischen den Feldern entlang des Liebenauer Weges. Die Verschachtelung der Halme erinnert an die Verästelung von Parallelhandlungen, wie sie im filigranen Werk Mörikes „Mozart auf der Reise nach Prag“ vorgenommen werden.
eine flüchtige Erscheinung auf der Erde
Mörikes sprachlich eindrucksvollste Prosa stellt die Novelles Mozart auf derReise nach Prag“ (1856) dar, die zeitlich nahezu mit Stifters Meisterwerk „Spätsommer“ (1857) überlappt. Der Württemberger schildert die Anekdote des Genies, der eine Frucht aus einem gräflichen Garten pflückt, vom Gärtner gestellt und zu einer Billett an den Eigentümer genötigt wird. Dieser ist ein Feingeist und läd den Komponisten zur Verlobung seiner Nichte aufs Schloss ein. Kritische Töne an der Aristokratie sind leise und subtil. Zwischen Hedonismus, der Leichtigkeit der Mozartschen Tonkunst und Melancholie in seinem Gemüt oszilliert die Atmosphäre. Leben, Liebe und Tod liegen dicht beieinander, sowohl in „Don Juan“ (Oktober 1787), an dem Amadeus gerade feilt, als auch im Schloss. Die junge Eugènie blickt als einzige hinter die Maske des Ruhms und erkennt in Mozart „eine flüchtige Erscheinung auf der Erde„.
In der Novelle bedarf der Komponist die Begegnung mit der Orangerie bzw. den Schlossgästen, um ein fehlendes Mosaiksteinchen für seinen „Don Giovanni“ zu finden und sie abzuschließen. Es wird folglich die philosophische Frage nach der Bedeutung des Zufallles erhoben. Mörikes Novelle, ein Spiel mit der Wahrheit und Beinahe-Realität, wählt den Vorabend der Revolution als zeitliches Gerüst und verwendet zahlreiche Symbole sowie Rezitate aus Musikstücken. Eugènie, die bald heiraten wird, ahnt trotz der heiteren Stimmung den nahenden Tod Mozarts (faktisch Dezember 1791), der „sich in seiner eigenen Glut verzehre„. Wie so oft integriert der Autor eigene, mystische Gedichte, darunter am Ende Denk es, o Seele!, angeblich ein böhmisches Volkslied.
Don Giovanni gilt neben Mörike auch für Kierkegaard als das Musikererlebnis per se. Die Novelle mit der fiktiven Schilderung nur eines Tages in Mozarts Leben schien nicht zufällig zu seinem hundertsten Geburtstag. Es geht Mörike darum, den Charakter des Komponisten nachzuzeichnen und dessen Persönlichkeit zu portraitieren. Nachzulesen ist „Mozart auf der Reise nach Prag“ auf https://www.projekt-gutenberg.org/moerike/mozart/mozart.html

Foto Belinda: Helmert: Gefrorenes Gras am Liebenauer Weg kurz vor Sudhalenlbeck, das aus wenigen Gehöfen besteht. In Stifters Erzählung „Der Hochwald“ schweben die Mädchen dahin wie der Nebel, und in der Natur als umfassende offenbart sich die Natur.

Foto Belinda Helmert: Der Winter hält Einzug in Niedersachsen genau auf in der Mitte der Strecke zwischen Bremen und Hannover. Beide Großstädte liegen, von diesem Baum aus gerechnet, 55 km entfernt. Stifter und Mörike gaben Landleben, vita contemplativa und pastroalem Idyll den Vorzug.
Die Geächteten des Himmels
Zwischen der Erstfassung seiner Künstlerromans „Malter Nolten“1828 und der zweiten 1859 (das Fragment wurde posthum publiziert) liegen dreißzig Jahre. Hier ist die Entwicklung von Romantik zu Realismus ist markant, weniger in der Handlung, die nahezu unverändert blieb als im Stil. Wiederholt integriert Mörike andere Gattungen, insbesondere das Schauspiel bzw. Schatten- und Puppenspiel mit satirischen Komponenten. Philosophisch wirkt hier die Frage, ob zur Erreichung künstlerischer Reife Verzicht auf privates Glück und Konzentration auf ein ein reines Künstlertum notwendig wird.
Im Fall „Maler Nolten“ verläuft dessen Bildungsweg nicht geordnet oder gradlinig, nicht einmal plausibel, weil sich nicht, wie etwa bei Goethes Wilhelm Meister eins ins andere fügt. Vielmehr sind Brechungen traditioneller Einflüsse die Regel, die Handlung bzw. ihr Verlauf wird vielfach unterbrochen und gestört, so dass der Einfluss des Zufalls als Schicksalsmacht viel deutlicher hervortritt. Noltens Bilder erweisen sich als Antizipation als Vorausdeutung seines Schicksals; in romantischer Manier erhalten Traum, Sehnsucht und Ideal ihre lebensbestimmende Kraft. So wird auch das eigene Glück zur Utopie und das Wissen um Grund oder Zusammenhang der Umstände, die sich zu einem Ganzen fügen, bleibt verschwommen. Das Leben ist nicht durchschaubar wie Nebel.
Das in der Schwebe lassen Morikes ist durchaus nicht goethanisch oder aufklärerisch, sondern mystisch. Nachzulesen ist der zweiteilige „Maler Nolten“ unter http://www.zeno.org/Literatur/M/M%C3%B6rike,+Eduard/Roman/Maler+Nolten
Die Geschichte endet tragisch. Die Liebenden, Nolten und Elisabeth, finden nicht zueinander; der überspannte Maler erliegt seiner inneren Rastlosigkeit und Sinnestäuschung, wähnt er doch die Geliebte tot. Der Trost, dass „die Geächteten des Himmels seine ersten Heiligen“ sind, in dem sich sein leidgeprüftes Schicksal ausspricht, bleibt der Künstlerseele verwehrt. Auch die Geliebte stirbt entkräftet, dem Leben nicht mehr gewachsen.
In das Werk integriert sind einige Gedichte Mörikes, darunter die vierstrophige Ballade „Feuerreiter“, der bereits zu Tübinger Stiftzeiten als eine der ersten seiner Gedichte entstand. Mühle als Schauplatz, Sage von einem Seher, Dingsymbol (die roten Mütze), und dramatische Wendung (auf Rettung folgt Tod) erweisen sich als markante Chiffren der Romantik. Da der Autor auch in seinem zweiten Entwurf nicht auf die Einbettung verzichtet, legt die Vermutung nahe, dass er romantische Elemente auch in den Realismus inkludiert sehen möchte.

Foto Belinda Helmert: Glissener Wald, Abzweigung Steinlage.

Foto Belinda Helmert: Frost im Glissener Wald, Abzweigung Steinlage.
Freude in nebelgrauen Feldern
Auch Stifter liebte Überarbeitung und schuf mehrfach zwei Fassungen, darunter „Bergkristall“ eine Erzählung über sich im Gebirge verirrende Kinder, die er 1845 und 1853 veröffentlichte und die einzusehen ist unter https://www.projekt-gutenberg.org/stifter/berg/berg011.html. Zu hören ist die Geschichte mit ihrer langen Einleitung über die Bedeutung Weihnachtens unter https://de.wikipedia.org/wiki/Bergkristall_(Stifter)
Hauptmotiv ist die Wirkung der Natur auf die menschliche Einbildungskraft. Durch die Verlegung auf die Heilige Nacht (Verschwinden) und Ostern (Heimkehr) besitzt die Erzählung eine spirituelle Sendung. Das zunächst verschwundene, dann erfolglos gesuchte und schließlich unverhofft wieder auftauchende Geschwisterpaar verändert das Verhalten zweier verfeindeter Dörfer. Zudem sind sie Frucht der Liebe eines Schusters aus dem einen und einer Färberin aus dem anderen Ort. Symbolisch verbindet Stifter Romantik (Märchen, Einbildung) und Realismus (menschliches Miteinander). Auffallend häufig stehen menschliche Empfindungen neben Naturphänomenen, etwa „als liege die Freude in nebelgrauen Feldern„.
Stilistisch fallschen die zahlreichen Adjektive und die geschwungen langen Sätze auf, die den Fokus auf die Form und weniger auf den Inhalt zu legen scheinen. Die Handlung tritt, anders als bei Stifter, sehr in den Hintergrund. Dennoch schildert Stifter ein Drama, sowohl äußerlich durch den Verlust der Kinder über Monate, als auch innerlich, denn die Zeit in der Natur wird zu einem Überlebenskampf für die Geschwister. Umso erstaunlicher mutet es an, dass mehr die Beschreibung der Naturphänomene so viel Raum einnimmt.
Wie sich das Verhältnis von Bruder und Schwester durch die Krise annähert und am Ende harmonisiert, so bewegen sich die verfeindeten Bewohner des Tales aufeinander zu: Trauer und Angst verbindet, so dass auch sie am Ende zu einer Familie zusammenwachsen. Dies lässt sich auch auf andere Antinomien übertragen, sei es in der Natur, sei es in der conditio humana. Exemplarisch hier die Formulierung: „Um das Eis zu überwinden, geht man eine Zeit an der Grenze desselben.“ Diese simple Beobachtung gilt nicht nur für Bergsteiger, sondern auch für die Überwindung menschlicher Mauern.

Foto Belinda Helmert: Holzschlag im gefrorenen Glissener Wald. Stifters „Der Hochwald“ (1844, 2. Fassung) entstand im Vormärz, spielt in Böhmen.

Foto Belinda Helmert: Holzschlag, Detail. In „Im Hochwald“kämpft ein junger Mann im 30 jährigen Krieg für den Frieden. https://www.youtube.com/watch?v=r1J__RHhgh4
… ob Kunst, Dichtung, Wissenschaft das Leben umschreibe und vollende
Was für „Bergkristall“ im Kleinen gilt, trifft im Großen für den Roman „Der Nachsommer“ zu. „Ich habe eine große einfache sittliche Kraft der elenden Verkommenheit gegenüber stellen wollen.“ So Stifte über seine annähernd 1000 Seiten. Auch hier treffen Sprachgewalt und Beobachtungsschärfe und eine gewisse Langatmigkeit und Handlungsarmut aufeinander. (Thomas Bernhard adelte Stifter als langweiligsten Autor der Literatur). Auf Wendung oder Entwicklung, Überraschung oder Spannung wartet man vergebens. Alles ist in bester Ordnung. Die Protagonisten sind aufmerksam, empathisch, hilfsbereit und unfassbar edel. Nachzulesen ist das dreiteilige Werk auf http://www.zeno.org/Literatur/M/Stifter,+Adalbert/Romane/Der+Nachsommer
Keineswegs zufällig heißt das letzte Kapitel“Der Abschluss“ und das letzte Wort darin „Bedeutung“. Stifter geht den Weg des ruhigen Beobachtens, das mit einer gewissen Kälte verbunden bleibt. Sein Protagonist Heinrich Drendorf (Sohn eines Kaufmanns) will Wissenschaftler werden, wird es auch und erkennbt beiläufig den Sinn der Familie für das wissenschaftliche Arbeiten. Es heißt darin „ob die Kunst, die Dichtung, die Wissenschaft das Leben umschreibe und vollende“ – ein zentraler Satz, der das Ganze, zumindest die Intention Stifters, zusammenfasst.
Mit seinem wohl bedeutendsten Roman setzt Stifter die Kraft der Einfachheit und Beschaulichkeit, aber auch der Gründlichkeit als ästhetisches Kulturprogramm gegen die der Raserei seiner vorwärts drängenden Zeit, dem Industriezeitalter. Den auf Gewinnmaximierung bedachten Mitmenschen stellt er eine kristallisierte (erstarrte), aber in sich ruhende Welt gegenüber: das Sinnhafte ersetzt die rastlose Suche. Auch die Beschreitung eines autodidaktischen Bildungsweges kontrastiert mit dem Ideal der Bidermeierzeit. Die agrarisch patriarchische Ordnung, Selbstversorgung in den Mittelpunkt stellend, zeigt den Nachvollzug eines bestehenden natürlichen Gleichgewichts. Reformuliert: die Entwicklung geht nicht voran durch Änderung der Verhältnisse, sondern durch rückwärtiges Verstehen.
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