Foto Bernd Oei: Land unter in Liebenau. Die große Aue mündet 5 km nördlich in Liebenau. Sie hat eine Länge von ca. 90 km und fließt Niedersachsen aus Nordhrein Westafalen zu. Überschswemmungen sind seit der Renaturalisierung zurückgegangen; dennoch ist das Flussbett nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und die gesamte Überschwemmungsfläche vor der Kanalisierung bei weitem nicht ersetzt worden.
Sisyphos unter Bauern
Neu ist es nicht: Deutschland ertrinkt im eigenen Saft. Wasser von oben, sintflutartig nicht, aber permanent. Sinnbildlich für die politische Schieflage und die trüben Aussichten. Aktuelles Beispiel: die Bauern fühlen sich im Regen stehen gelassen, rufen zu Großdemonstrationen wie jüngst in Berlin auf. Grünen- Landwirtschaftsminister Özemir steht unter Druck. Sein Auftritt, mehr als peinlich.(https://www.tagesspiegel.de/politik/arger-wegen-kurzungen-fur-bauern-cem-ozdemir-kampft-auch-um-seine-zukunft-10957141.html). Laut Bericht des Tagesspiegels versucht er es mit dem Witz: Politik sei Sisyphosarbeit., also stets von vorne beginnen. Er vergisst, dass der griechische Anti-Held sein Feld zumindest nicht schlechter zurücklässt als am Tag zuvor bzw. es nach Sonnenaufgang in einem desolateren Zustand vorfindet.
Es geht um Subventionskürzungen, falsche Versprechungen und vielleicht sogar mutwillige Täuschung. Daran kann man sich inzwischen gewöhnt haben, sollte man meinen. Vielleicht haber die Grünen auch mit einem Resignationsbonus gerechnet – die Schärfe der Wut unter den enttäuschten und teilweise um ihre nackte Existenz ringenden Bauern ist jedenfalls größer als von ihnen erwartet. De rspiegel titelt „Als Özdemir spricht, wird die Mengel laut“ (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-und-die-wut-der-bauern-auf-die-ampel-a-02f6870c-eccb-46be-a100-66253c96d22e) Seine eingeforderte Wertschätzung der Landwirtschaft wirkt auf sie wie blanker Hohn….
Foto Bernd Oei, Große Aue, Wehr, gewöhnlicher Wasserstand 1,03 m. Aktueller Wasserstand 4,83 m – das Schild ist längst überflutet, ebenso die Treppen. Zwischenzeitlich um die Feiertage stand aucfh die Bank komplett unter Wasser.
Gesund schrumpfen geht wie krank impfen
Wieso ein Wirtschaftsminister (präziser Klimaschutzfanatiker) Ahnung von ökonomischen Grundgesetzmäßigkeiten haben sollte ? Vielleicht würde bei vorhandener Sachkompetenz die Bilanz weniger verheerend ausfallen, allerdings ist die Selbstwahrnehmung eine andere: Habeck gleicht einem Kapitän, der auf Riff lief und von schönen Aussichten und erfolgreichen Kurs sschwadroniert. Die Sanktionen gegen Russland treffen vornehmlich die eigene Wirtschaft. Probleme der Bürger werden in einer Endlosschleife monoton weggelächelt. Vom Wohlstands-Kollaps ist die Rede – wenn es nur der wäre. Vor allem ist die Bildungs- und die soziale Armut gestiegen. Viele wissen nicht mehr, wie sie Rechnungen bezahlen sollen. Energiekrise ist ein harmloses Wort dafür. Von der kaputt sanierten Industrie ganz zu schweigen.
Mehr Schaden als der Kinderbuchautor in kurzer Zeit hat noch niemand angestellt. Dieser sieht die Talsohle durchschnritten – Wirtschaftsexperten sind da skeptischer (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/706419/wirtschaftsweise-sehen-konjunktur-weitaus-skeptischer-als-habeck). Moderat formuliert: „Deutschland wird dieses Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) als einzige große Volkswirtschaft schrumpfen“. Mag die Rezession auch ganz Europa betreffen und nicht grünen-verschuldet sein. Fakt ist ein allarmierender Einbruch der deutschen Exportindustrie, wie wir sie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr erleben mussten (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/706373/einbruch-der-exporte-made-in-germany-weniger-gefragt) Man kann auch das Schlimme noch schlimmer machen und Krisen größer und tiefer schrumpfen als sie vordem waren. Geniest noch mal !
Foto Bernd Oei: Entwurzelte Weide am Flussufer Große Aue, Liebenau nahe der Aue-Brücke
Desaströse Unkenntniss oder kokette Ignoranz
Wozu eine Außenministerin Geografiegrundkenntnisse (Nein, Nigeria war nie deutsche Kolonie) und Englischkenntnisse besitzen sollten, die man bei einer Amerika-Lobbyistin erwarten dürfte? Vielleicht um Blamagen wie die in Südafrika zu vermeiden (https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/baerbock-blamage-bacon/), als ihr das unflätige Wort bitch (Schlampe) über die Lippen fuhr. Oder um Speck nicht mit Leuchtfeuer zu verwechseln, wenn man öffentlich spricht bzw. abliest.Unfallfrei sprechen ist für eine Frau, die Deutsch offenbar abschaffen möchte, wenig verwunderlich. Dass die Politik de rkleinen Schritte im Rückwärtsgang, noch dazu in die falsche Richtung erfogt, scheint sie nicht zu stören. Denn was sie kann ist die eigene Inkompetenz und Impertinenz als moralisch zu verkaufen. Nicht Scholz, der Einäugige, sondern Schulz, der Ehemalige, rügte ihre unilaterale Politik im September dem moralischen Fingerzeig (SPD-Politiker Schulz kritisiert Baerbocks Politik „mit dem moralischen Zeigefinger“) Der einst selbst Erfolglose fürchtet, so im Interview, „mit einer zu einseitigen Linie (…) ausgerechnet jene Länder in die Arme von Putin oder Chinas Regime zu treiben, die wir eigentlich zu unseren Verbündeten machen müssen“. Klarer moralischer Kompass, so urteilt die Berliner Zeitung. Anlass bot ihr umstrittener Satz „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“ Januar 23.
Fakten-Allergie kommt gleich nach fake news. Ob die Außenministerin bewusst manipuliert mittels moralischen Zwängen und einem kategorischen Pseudo-Imperativ, muss jeder für sich selbst beurteilen. Dem Spiegel ging das Gute tun müssen als Gebrauch des falschen Mittels, um den Zweck zu hjeiligen, im Oktober zu weit. Der Autor spricht am 21. 10. von einem politischen Dilemma und Selbstbeschneidung. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/aussenpolitik-sollte-sich-mehr-an-interessen-orientieren-als-an-moral-meinung-a-1f548b30-7391-4e64-b5b3-d75d34d69c10). Deutschland jedenfalls, dem eine Außenministerin per Eid verpflichtet ist, schadet sie permanent mit ihren Zugeständnissen auf der einen und Drohungen auf der anderen Seite.
Ein Beispiel für Fakten-Allergie aus der jüngsten Vergangenheit (Anfang November) liefert die aktuelle Isreal-Politik. Laut Baerbock gilt deesaklierend: Deutschland helfe dabei, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. (https://www.rnd.de/politik/baerbock-verteidigt-deutsche-enthaltung-bei-gaza-resolution-GTO7SAK3NNPB5AUW5WS5J5MZRU.html).
Foto Bernd Oei: Liebenau, Große Aue, eigenes Grundstück. Geflutetetr Rasen – ein Loch ist im Eimer und die Wanne schon voll.
Foto Bernd Oei: Die Große Aue holt sich ihre Werder zurück und vereint sich wieder mit ihrer kleinen Schwester, der kleinen Aue. Aus Entenhausen wurde zwischenzeitlich Wasserhausen. Auch das Entenhaus stand um die Feiertage halb unter Wasser – jetzt sind die Laufenten in den Schuppen (Lanndhauspartie) umquartiert worden, keine Dauerlösung. Aber das Wort temporäre Lösung oder Überbrückung kennt man ja seit der Ampel ziemlich gut.
Mafiöse Zustände
Es ist leicht, andere zu kritisieren und besonders, wenn man keine Ahnung von der Materie hat. Deshalb ist angemessene Zurückhaltung anzuraten. Es gibt aber Dinge, die sind so dreist und offensichtlich verkehrt, die gehen einfach nicht oder über die Hutschnur. Wenn einem Volk das Wasser bis zum Hals steht, freilich damals an der Ahr war es unvergleichbar schlimmer, wie auch der NS Terror und der zweite Weltkrieg schlimmer als die heutige Lage in der Ukraine oder am Gaza sind, dennoch muss es erlaubt sein zu sagen: wer verdammt verdient oder hat Interesse an der Misere, den chaotischen Zuständen, dem Morden vor unserer Haustür? An den untragbaren Zuständen für deutsche Bürger. Nach Umfragen trauen achzig Prozent der Ampel keine Lösung in relevanten Fragen (Sicherheit, Geldpolitik, Infrastruktur) zu.
Scholzen ist das neue Wort für selektive Demens Wie kann ein Scholz tragbar sein als Kanzler? Helmut der Kohlige war schon eine Zumutung, aber seine Koffer- und spendenaffäre inklusive Gutsherrenmanier (Ich sage nichts) ein Waisenknabe gegen den Piraten mit der Augenklappe. (https://www.focus.de/politik/deutschland/finanzexpert-de-masi-ueber-cum-ex-wir-haben-eine-blutige-leiche-mit-ganz-vielen-fingerabdruecken-von-olaf-scholz_id_259533598.html) Im November verschwanden nebst 80 Milliarden und der Rest von Glaubwürdigkeit, Ehre und Anstand aus dem Kanzleramt. Früher trat der ein oder andere freiwillig zurück oder der Druck wurde so groß, dass ihm keine Wahl blieb – man denke an die Exverteidigungsministerin, auf die ein großmauliger Westernheld und Pistolero mit fast identischem Namen folgte. Heute kleben alle an ihren Posten und bekommen unsere Steuergelder für Totalversagen.
Foto Bernd Oei, Blick vom gegenüberliegenden Ufer auf die große Aue
Eine Fanatikerin will Regierungsbefragung im Parlament abschaffen
Die meisten Ex-DDR Bürger haben schlechte Erfahrungen mit korrupten, sich auf Sozialelimsus berufende Chefideologen der Politik gemacht. Der West schläft noch immer und träumt von Demokratie, die längst abgebaut wurde. Auch durch Fanatiker wie Nancy Faser, deren Hasstiraden einem Höcke als Volksverhetzer Konkurrenz macht, mitunter sogar den Rang abzulaufen droht. (https://www.focus.de/politik/deutschland/finanzexpert-de-masi-ueber-cum-ex-wir-haben-eine-blutige-leiche-mit-ganz-vielen-fingerabdruecken-von-olaf-scholz_id_259533598.html) wie man slbstherrlich die gewählte AFD als generell verfassungswidrig stigmatisiert hat schon ein Geschmäckle von Gleichschaltungsgebaren. Verfolgung Unschuldiger ist auf den ersten Blick ein Schlachtruf, der jedem politischen Widersacher erst mal entgegenhallt und sollte sorgfältig geprüft werden. Den Verfassungsschutz zu instrumentalisieren, da gehört einiges an kriminelle Energie dazu. Doch das politische Klima ist günstig für Hetze. Immerhin verlangen einige aus den eigenen Reihen Aufklärung und Entlasung von den Vorwürfen. Bei aller Abwägung: Faesers Missachtung vor dem Bundestag ist evident und mit Immunitätsschutz nicht zu rechtfertigen.
Foto Bernd Oei, Überschwemmung in Liebenau, Niedersachsen. Höchstwert seit 25 Jahren. Die gesättigten Böden können kein Wasser mehr aufnehmen.
Hass und Verblendung im Bundesinnenministerium
„Autoritäre Schlagseite“ bei Nancy Faeser lautet ein Artikel, der das selbstherrliche Gebahren und komplette Ignoranz von gelebter Demokratie oder Toleranz am besten tituliert. (https://www.cicero.de/innenpolitik/nancy-faeser-demokratie-reichsbuerger-chats-demonstrationen). Nur weil es allzu offensichtlich ist, was Ben Krischke für Cicero am 15. 12. schreibt, sei es erwähnt. Ihr einseitiger Einschreiten gegen angeblich größte Gefahr: „der Rechtsextremismus ist die größte Bedrohung für unsere Demokratie“ hat sie die rote Linie längst übertreten lassen. Nicht nur Kants Grundsatz (von Popper, auf den sie sich in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ bezieht, übernommen) der Zweck kann nie nie Mittel heiligen wird ignoriert. Sie bedient sich der gleichen Mittel wie die von ihr als demokratiefeindlich diffamierte rechte Gesinnung. Dass Respektlosigkeit und Ignoranz partei- und idelogieübergreifen sind, sollte jedem klar sein.
Auch das von ihr missbrauchte Wort „Ermittlungsdruck“ entpuppt sich als faschistoide Blase, die an die Vernebelung der Herrenrassensprache erinnert, die mit Endlösung Grausamkeiten verharmlosten oder gar heroisierten. die radikale Minderheit, von der sie spricht, wurde legal gewählt und hat im Osten Anspruch auf Mitregierung. Die Deutschen sind , sehr vorsichtig ausgedürckt, nicht ihre Priorität: ihr Wohl muss zurückstehen. Von Linksterrorismus hat sie noch nie gehört und von paramilitärischen Organisationen mit kommunistischen und zugleich rassistischen Parolen auch nicht. Weshalb sie nicht selbst in den Krieg zieht bleibt unverständlich bei so viel Vorliebe für martialisches Vorgehen. Realitätsfern ist sie zudem, wenn sie behauptet „Wir haben eine tiefe Spaltung in der Flüchtlingspolitik überwunden.“ (https://www.rnd.de/politik/nancy-faeser-wir-haben-eine-tiefe-spaltung-in-der-fluechtlingspolitik-ueberwunden-QSA2TQAEZZCQVEBQODOPYTPZ4E.html) Angesichts des Interviews, sollte es nicht völlig gefälscht sein, bleibt einem kein Ermessensspielraum. Die Innenministerin lebt in ihrer eigenen, von der Realität abgespaltenen Welt.
Foto Bernd Oei, Hochwasser im eigenen Garten. Der Pegel soll laut Hochwasserschutzamt weiter steigen – eine Ende des Regens ist nicht in Sicht.
Besser krank als gesund
Über Karl Lauterbach ist nicht viel zu sagen: Fehlbesetzung hinsichtlich der Kernkompetenz, vermutlich kriminell. Jüngst wies er Forderungen der Ärzte nach einer besseren Finanzierung der ambulanten Versorgung als überhöhte Honorarforderung zurück. Wer das Papier der Ärztekammer liest, erkennt, dass es beim Streik nicht um mehr Geld für ohnehin gut verdiendende (dennoch nach Skandinavien abwandernde) Doktoren geht, sondern um grundsätzliche Engpässe bei der Behandlung. Wer selbst in den letzten vier Jahren Krankenhaus- oder ambulante Versorgungsexpertise gesammelt hat, für den erübrigt sich hier jedes Wort. Deutschland war vielleicht mal ein Vorzeige-Gesundheitsland, heute ist es besser zu Hause seine Wehwechen auszukurieren als sich dieses Chaos anzutun: man kehrt aus den „Pflege-Stationen“ eher abgemagert, verstört, psychisch behandlungsbedürftig, in jedem Fall aber malader zurück als vor der Einweisung. Schon zu Impfzeiten galt der Spruch: besser krank und selbst genesen als sich behandeln lassen mit ungewissen Folgeschäden.
Der Artikel der SZ vom 28.12. (https://www.sueddeutsche.de/politik/aerztestreik-praxisschliessungen-kritik-lauterbach-1.6325669) spricht das Wort Bürokratie-Frust deutlich aus. Auch diese Erfahrung musste ich wie vermutlich Millionen andere Patienten machen: die augenblickliche administrative Verschleppung, ja Veruntreuung von Gesundheit ist nicht zu überbieten. Gesundheitskioske, so Lauerbachs Idee, sollen Ampullen voller Hormone und Arzneien verabreichen. Die Zeit der Injektionen hat die Bühne frei gemacht für jeden erdenklichen Unsinn, der das Kabarett überflüssig macht.
Foto Bernd Oei, große Aue, ehem. Freibad hinter der Wassermühle am Wehr. Lange Zeit versandet und viel zu flach zum Baden : gegenüber ist bei normalem Wasserstand eine tief gehende Treppe zu sehen. Die neu angelegten Beete um den jungen Birnbaum stehen augenblicklich unter Wasser. auch hier sind Kisten und Tanks längst untergetaucht und alle Sandsäcke haben die Überflutung des Gebietes gegenüber nicht verhindern können.
Sind wir alle Hochstapler?
Selbstbeschreibung oder Wahrnehmung (Zertifizierung, Titel, soziale Medien) werden durch die Meidatisierung verzerrt. Wahrheit für sich zu reklamieren ist daher schon lange Hochstapelei. Doch seit einiger Zeit auch ein Beruf und eine selbstverständliche Medienkompetenz. Die Welt will ja getäuscht und betrogen werden, so liest man es schon bei Augustinus, vom Gottesstaat, Buch 4, Kapitel 27. Diderots, de raufklärung dienende Roman „Die Nonne“ nahm Stendhals „Rot und Schwarz“ mit dem Hochstapler Jules Sorrel vorweg. Die weibliche Heroin suzanne Simonin durchlebt in mehreren Klostern, in die sie gezwungen wird, alle Facetten der Demütigung und Folter. Ihr Freiheitsdrang hat einen Preis: „Der Philosoph muss schweigen, wo die Gerechtigkeit und der Anstand (die Würde) ihren Verstand verlieren“. Genau das ist geschehen: die unfreiwillige Nonne ( eine mehrstimmige Kunstfigur, jedoch auch Diderots Sprarchrohr) muss schweigen lernen. Das wäre, Tacitus aufgreifend (Hättest du geschwiegen, du wärest Philosoph geblieben) auch den heutigen Repräsentanten der philosophischen Fakultäten zu wünschen gewesen. Der Schaden, den sie mit ihrem Gerede anrichten, ist unverzeihlich.
Die Philosophie der Lüge. Trump hat Schule gemacht in Germany. Nur dass unsere Politiker sagen „make Deutschland small and guilty again“. Das argumentative sich Zurechtlegen der Wahrnehmung macht uns alle verdächtig. Grautöne verschwinden, bunte Farben erweisen sich als übelster Schwarz-Weiß Dualismus. Keiner nimmt sich Zeit für eine diskussions- oder Debattenkultur. Verurteilung, Verunglimpfung ohne Argumente abzuwägen oder zu differenzieren.
Wahrheit ist der Zwang, glauben zu müssen, ins Gedächtnis eingebrannte Sätze nachzubeten und für die eigenen zu halten. Diderot schreibt in seinem Roman u.a. „Unsere Tugenden sind ebenso eigennützig wie unsere Laster.“ Er sagt auch, der Aberglaube ersinnt die verrücktesten und plumpsten Hirngespinste. Diderot glaubte noch an die Unbestechlichkeit der Wissenschaft, das war naiv.
Foto Bernd Oei, Kleine Aue hat die letzte Stufe von dreizehn Stufen erklommen – inzwischen ist auch sie nicht mehr zu sehen. Das Wasser ist auf beiden Steiten über die Ufer getreten. Die kleine Aue mit ihren rund 18 km Länge fließt links, die große Aue rechts an der Mühle vorbei und trifft sich auf der Werder, Lange Straße 29 in Liebenau.
Foto Bernd Oei, Liebenau, überflutetes Landschaftsschutzgebiet Liebenauer Gruben (https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-liebenauer-gruben-112260.html). Seit kurzem brüten sogar Fischadler unweit von hier.
Die Welt braucht Ungeheuer
Franz Werfels erste Erzählung trägt den Titel „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig„. Er beschreibt den sich nur einmal kreuenden Lebensweg zweier Jungen, die beide unter diametralen Vätern leiden: der eine ist Sohn eines kalten Offiziers, der seinen Sohn schikaniert und militärisch tyrannisiert, der andere wächst auf einem Vergügungspark ohnne Gesetz und Ordnung in sozialer Verwahrlosung heran. Der Offizierssohn bricht seine vorhabe, den Vater zu erschlagen, in letzter Sekunde ab: er ist nur des Gedankenmordes schuldig, zieht aber die Konsequenz: Jeder Vater gleicht dem Laios, dem Vater des Ödipus. Der andere wird zum Mörder, erschlägt den Vater im Affekt, weil er gar nicht weiß, was gut und böse ist. Ungeheuer sein ist gleichbedeutend mit
Franz Werfels erste Erzählung (1920) trägt den Titel „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig„. Er beschreibt den sich nur einmal kreuenden Lebensweg zweier Jungen, die beide unter diametralen Vätern leiden: der eine ist Sohn eines kalten Offiziers, der seinen Sohn schikaniert und militärisch tyrannisiert, der andere wächst auf einem Vergügungspark ohnne Gesetz und Ordnung in sozialer Verwahrlosung heran. Der Offizierssohn bricht seine vorhabe, den Vater zu erschlagen, in letzter Sekunde ab: er ist nur des Gedankenmordes schuldig, zieht aber die Konsequenz: Jeder Vater gleicht dem Laios, dem Vater des Ödipus. Der andere wird zum Mörder, erschlägt den Vater im Affekt, weil er gar nicht weiß, was gut und böse ist. Ungeheuer sein ist gleichbedeutend mit „gierig unstillbare Autoritätssucht“. Wir erschaffen alle unsere Ungeheuer, weil die Welt sie braucht, heißt es gegen Ende. Mephistoles haust in uns allen.
Das Hörspiel von Friedrich Dürrenmatt „Abendstunde im Spätherbst“ (1957) beschreibt das nächstliche Aufeinandertreffen eines äußerst erfolgreichen, mondän lebenden Kriminalautors namens Korbes und eines erfolglosen Kleinbürgers namens Fürchtegott. Dieser hat in akribischer Dedektivarbeit Verschuldung in Kauf genommen, um zu belegen, dass der verehrte Korbes die beschriebenen Morde alle selbst ausgeführt hat, 21 oder 22 an der Zahl. Das Fazit lautet auch hier: der vermeintliche Gutmensch ist käuflich und stirbt am Ende an seinem Erpressungsversuch, das vermeintliche Ungeheuer kommkt nicht nur ungeschoren davon: Herr Korbes sagt: Die Welt bewundert Ungeheuer, die an ihrer Stelle das tun, wozu sie selbst zu feige sind. Die Welt braucht Ungeheuer, denn soie ist selbst monströs. (https://www.youtube.com/watch?v=fH0HsTA8W58)
Foto Bernd Oei, große Aue, rechte Uferseite, von der Brücke aus. Der Gehweg ist aktuell nicht mehr passierbar. Sinnbild für Deutschland.
Foto Bernd Oei: Hochwasserstand in Liebenau, Lange Straße 29, Blick auf die Pferdekoppel des nachbarlichen Hofes jenseits der kleinen Aue.
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