Ist unsere Demokratie gut genug? Flüssiggas als tiefgefrorene Hoffnung

Tanks auf der Jens Albrecht

Foto Bernd Oei: Tanks auf der MS Jens Albrecht, Passagierschiff entlang der Wattenmeerküste auf der Suche nach Schweinswalen und Miesmuschelkolonien. Symbol für eine Zivilisation, die Selbstmord begeht durch bei 178 Grad tiefgefrorenes fracking Gas, das nur mithilfe einer hohen Chlorkonzentratzion mittels Wärmetauscher wieder zu normalen Heizgas transformiert werden kann. Hinter dem Ereignishorizont ankern Anmaßung und Realitätsverweigerung.

Wenn das Schlechte gut wird ….

Seit dem 15. 12. 22 ist die Hoffnung in Wilhelmshaven (präziser Hooksiel) vor Anker gegangen: die Esperanza ist da. (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/LNG-Terminal-Schiff-hat-Wilhelmshaven-erreicht,lng502.html) Normalerweise sind schlechte Nachrichten einfach nur mies wie eine Miesmuschel. Das folgende Beispiel dokumentiert das Prinzip bad (things) turns into good. Die Bibel ist reich an solchen Beispielen – doch die Meeresbiologie mitunter auch.

Foto: Bernd Oei, HOEGH ESPERANZA, Stapellauf 2017, für Flüssiggas-Transport konstruiert. Annähernd 300 m Länge bei 46 m Breite und 12,6 m Tiefgang

Auch wenn Millionen sterben, so muss nicht alles schief gehen. Den Begriff Plankton verdanken wir Viktor Hensen, Professor in Kiel für Meeresbiologie; 1877 – im Geburtsjahr von Hermann Hesse, in dem Tolstoi Anna Karenina veröffentlichte. Er leitete es vom griechischen Wort für wandern ab. Unter Plankton, sowhl pflanzlichen als auch tierischen, sind lebewesen zu verstehen, die sich nicht eigenständig im Meer bewegen können und daher ausschließlich auf Strömung angewiesen bleiben. Milliarden von ihnen werden für die Erhaltung der Art gebraucht, da nur etwa 1 bis 1,5 Prozent von ihnen die Geschlechtsreife erreichen. Vergleichbar ist diese scheinbare Verschwendung von Ressourcen, die genau genommen den Erhalt vieler anderer Spezien ermöglicht, mit Schwarmintelligenz. Auch hier kommen mitunter aus ineffektiv erscheinenden Diskussionen oder Beiträgen indirekt neue Erkenntnisse, Begegnungen oder Dialoge zustande. Das meiste geschieht unter dem Radar, unbewusst oder zumindest unsichtbar.

Miesmuscheln (englisch blue mussel) sind charakteristisch für Gezeiten, bilden daher im Flachwasser der Nordsee häufig Kolonien. Dabei erreichen sie oft ein Menschenalter, sofern sie nicht gefressen werden oder an ungünstigem Meeresklima eingehen. Es dauerte lange, bis den professionellen Züchtern und Fischern klar war, an welchen Seilen und in welcher Populationsdichte sich die Muscheln (in einer Langleinenkultur, 120 m) ansiedeln. Am Anfang, kaum ihrer Plankton-Phase entwachsen, messen sie weniger als einen Millimeter. In spzeziellen Neztkollektoren (maximal drei m tief) mit Ankern befestigt (mindestens 5 Tonnen schwer) reiften sie bis zur GeschlechtsreifeBis vor kurzem schien ihr Untergang besiegelt durch das Ein- und Zuwandern der pazifischen Felsenauster (giant cupped oyster): diese doggte an ihr an und erdrückte die kleine Miesmuschel mit ihrem Gewicht. Sie war folglich ihren am Boden lebenden Fressfeinden wie Seeigel und Seestern entkommen und drohte nun von der Last der Austern erdrückt zu werden. (https://pdf.live/edit?url=https%3A%2F%2Fbildungsserver.hamburg.de%2Fresource%2Fblob%2F264998%2Fc01e447a72cc9464d9ba715ea4f17ba0%2F2009-miesmuschel-auster-data.pdf&source=f&installDate=031223) Die wenigen Überlebenden fanden jedoch dadurch ein besseres Miesmuschel-Klima vor. The bad things turn into good.

erwachsene Miesmuschel: Aufgrund ihrer Fähigkeit, pro Stunde bis zu 2 l Wasser zu filtern, bezeichnet man sie auch als „Kläranlage“ der Meere.

Warum Flüssiggas Wale vergrault …

Ob das mit dem LNG liquified natural gas, Flüssiggas) – Terminal mit der Höegh Esperanza (ironischerweise das spanische Wort für Hoffnung) auch so ist? Ein Schiff, das in Südkorea hergestellt und in Australien für nicht sicherheitsbeständig genug eingestuft wurde, darf in Deutschland in Hooksiel festmachen. Aufgrund des Beschleunigungsgesezes von R. Habeck (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/habeck-lng-gesetz-101.html) könnte es sein, dass sich Schweinswale bald als gestrandete Bratwurst (ein Imbiss in unbmittelarer Nähe zum Meeresmuseum am Wilhelmshavener Südstrand wirbt mit diesem Spruch) wiederfinden. Die Population der Schweinswale im Jadebusen sinkt. „In der Nordsee ist die Schweinswalpopulation von 2002 bis 2019 jedes Jahr um 1,8 Prozent auf nur noch 23.000 Exemplare gesunken.“ (https://taz.de/Artenschutz-in-Kriegszeiten/!5849150/) Die Deutsche Umwelthilfe liegt mit ihrer Klage gegen das geplante Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven falsch. Weshalb? „Der Bedarf der klimaschädlichen LNG-Terminals sei nicht genügend nachgewiesen, das Wirtschaftsministerium habe dazu keine Zahlen und Daten vorgelegt.

Die Chlorbelastung war den „Aussis“ für ihr Great Barrier Reef zu hoch. (https://www.morgenpost.de/politik/article236649483/lng-schiff-australien-chlor-belastung-umwelt.html). In Deutschland wird derzeit der doppelten Belastung rund ums Wattenmeer zugestimmt. Dass Umweltverbände Sturm laufen ist bislang nicht bekannt. Verhalten ist die Oppostion. Die Küstenanwohner zucken mit den Schultern. An die Desinformationspolitik haben sie sich gewöhnt. Hauptsächlich Amerikaner wollen nicht resignieren, weil sie um die Gift- und Schadstoffe wissen. (https://www.n-tv.de/panorama/Aktivisten-blockieren-Nord-Ostsee-Kanal-article22715771.html). Vereinfacht ausgedrückt: man weiß weder wieviel Meerestiere wie lange und in welchem Ausmaß von dem Wärmetauscher-Vorgang betroffen sind. Dieser ist notwendig, um das ohnehin aus ökologischer Sicht bedenkliche fracking-Gas vom gefrorenen Zustand in den gasförmigen zurück zu transformieren. Jeden Tag werden, so der Betreiber Uniper 480.000 Kubikmeter chlorhaltigen Abwassers in die Nordsee einleiten. Die Firma (Sitz Düsseldorf) wurde 2016 aus dem Energiekonzern EON gegründet. Das Unternehmen, einer der größten Stromerzeuger Europas, wird seit der Ukrainekrieges durch massive Subventionen mit 15 Milliarden gefördert. Pikant: In Russland befinden sich in den Industrieregionen Zentralrussland, Ural und Westsibirien fünf Kraftwerke der Unipe. (https://de.wikipedia.org/wiki/Uniper)

Foto Bernd Oei, Walskulptur vor dem Meeresmuseum Wilhelmshaven rund um das Unesco-Weltkulturerbe Wattenmeer am Südstrand

Geopolitische Schieflage

Im Schnelldurchlauf: Aus geopolitischen Gründen (Ukraine-Krieg mit Embargo russischen Öls) werden nun 3,5 Prozent (mehr sind es nicht!) unseres Gasbedarfes mit Schiffen aus Amerika nach Deutschland (W´haven, Hooksiel) befördert. Dabei wird das Gas erst einmal tiefgefroren, damit es sich auf 1/600 seines Volumens komprimieren und praktisch transportieren lässt. Abgesehen von dem energetischen Aufwand bzw. niedrigen Nutzungsgrad: Schiffe wie die Esperanza können Leckagen bekommen, sie müssen bei Sturm wieder zurück aufs offene Meer und sie sind extrem (unverhältnismäßig) teuer. Drei Fragen drängen sich auf: gibt es Alternativen (wenn ja, welche), welche Experstisen wurden gemacht oder in Auftrag gegeben (btr. Langzeitfolgen) und nach welchen Kriterien erfolgte die Risikoabwägung. Das Meeresklima ist höchst sensibel, wie man weiß. Geringe Ursachen zeitigen meist gewaltige Folgen.

Schenkungs-Bild im Dachgeschoss des Wattenmeermuseums in Wilhelmshaven eines namentlich nicht genannten Künstlers

Am 21.10. fand eine Diskussion, verbunden mit einer Exkursion auf der Jens Albrecht (https://www.wangerland.de/poi/wangerlaender-seetouristik-ms-jens-albrecht)im Bullermeck-Hafen statt. Eingeladen waren zahglreiche Experten, die alle absagten, aus demokratischen Motiven, denn Veranstalter des Informationstages rund um das brisante Thema LNG war die Basis. Eine Partei, die sich primär als demokratische Bewegung versteht, allerdings als populistische Rechtspartei diffamiert wird. Als Referenten aus basis-eigenen Reihen traten ein Wattenmeer-Meeresbiologe (Die betroffene Region ist aufgrund ihrer einzigartigen Flora und Fauna Unesco Kulturerbe), ein Energieexperte (der die Energie Wasser selbst zur Stromproduktion nutzt) und eine Informantin (die sich in die bisherigen Expertise eingelesen hat) auf. Ein erhoffter kritischer perspektivischer Austausch kam dadurch nicht zustande.

Wattenmeer
LNG

Foto Bernd Oei, MS Jens Albrecht bei Hooksiel, Bullermeck-Hafen. Baujahr 1960, 35 m lang, 6,50 m breit, Tiefgang 1,35 m, Traglast 225 Personen (Sommer)

Politisches Desinteresse

Das Interesse der Öffentlichkeit an dem ausgeschriebenen Vortrag hielt sich in Grenzen. Die etwa 45 Teilnehmer auf der MS Jens Albrecht befanden sich im (gesetzlich vorgeschriebenen) Abstand auf geografischer Augenhöhe mit der Höegh Esperanza, deren Schiffsladung zur Gasversorgung von 50.000 bis 80.000 Haushalten für ein Jahr reicht. An Fremdbestimmung hat man sich in diesem Land gewöhnnen müssen, Politikverdrossenheit und Rsignation inbegrifffen, an absurde Zahlen- und Fallstudien sowieso. „Ich bin kein Pessimist. Ich habe immer daran geglaubt, dass wir Menschen unsere Gier überwinden und Lösungen finden können, für die Probleme, die wir in die Welt setzen.“ So beginnt der Film über fracking-Gas unbd eine weitere Medienkampagne, die man getrost als Blase oder Lüge bezeichnen darf (https://www.youtube.com/watch?v=7yGK_fXMCBE). Der Film Gasland Deutsch stammt aus einer längst vergangenen Zeit (2010).

Geändert hat sich leider nichts. Verunreinigt werden die Meere nach wie vor. Die Produktion ist sogar gestiegen. (https://www.klimareporter.de/deutschland/fracking-gas-stroemt-vermehrt-nach-deutschland). Dass die USA mit dem südwestlichen Herzen Louisiana von unserem Ukraine-Solidaritätspakt – bedingten Gasimport profitieren dürfte dabei nur ein geografischer Zufall sein. Im August 23 heißt es: „Der Energiekonzern Uniper, der das Terminal im Auftrag der bundeseigenen Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) betreibt, zog für die LNG-Importe über Wilhelmshaven seit Anfang des Jahres eine positive Bilanz. Bislang hätten 30 mit minus 162 Grad kaltem Flüssigerdgas befüllte LNG-Tanker an der „Höegh Esperanza“ festgemacht, die allermeisten davon aus den USA.“ (https://hooksiel-life.de/hooksiel/anleger-am-wilhelmshavener-lng-terminal-muss-auf-tiefe-gebracht-werden/)

Foto Bernd Oei, Walherz eines Pottwals im Wattenmeermuseum Wilhelmshaven (https://www.m-box.de/wattenmeer-besucherzentrum-wilhelmshaven/?gclid=EAIaIQobChMI5oDXlquPggMVjNntCh3J2AwyEAAYASAAEgIN5fD_BwE) Das Herz eines Pottwals wiegt etwa so viel wie zwei durchschnittliche erwachsene männliche Menschen.

Wir haben uns daran gewöhnt, Bildern und damit oft auch Propaganda Glauben zu schenken und fake news außerhalb der öffentlich rechtlichen Medien zu suchen. Daher glaubt man dem reinb informativ sachlichen Charakter des visuellen NDR Beitrags Wie funktioniert einFSRU (https://www.youtube.com/embed/W3l2II0tNgk) FSRU heißt floating storage regasification unit (schwimmende Speicher von einer Rückgewinnung aus Flüssiggas-Einheit) und klingt erst einmal nach recyling. Vom toxischen Nährwert spricht der Kommentator nicht. Nebenbei: Der NDR hat gerade wieder eine Umfrage (sogar mit Alliteration) gestartet: ist unsere Demokratie gut genug?

Das Märchen vom sauberen Gas und das durch fracking freigesetzte Methan wird durchaus kritisch dokumentiert. (https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/ard-story-lng-um-jeden-preis/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzIwMjMtMDUtMzFfMjItNTAtTUVTWg).

„Rund die Hälfte aller Deutschen heizen mit Erdgas – und ich auch.“ So beginnt dieser Beitrag. Klimafreundlicher als LNG, so das Fazit, ist so ziemlich alles. Es bleibt der schmutzigste fossile Energieträger von allen.

ursprüngliches Gebäude von 1910 an der Stelle des heutigen nesco-Weltlkturerbe Wattenmeer Besucherzentrums an der Südstrandpromenade

Umweltpolitisch und klimatechnisch betrachtet müssten also gerade die Grünen und eigentlich die gesamte, um die Einhaltung der Klimaziele bemühte Regierung, gegen das importierte LNG Sturm laufen. Doch was ist in unserer Welt noch so, wie wir sie kannten oder zu kennen glaubten seit den letzten vier Jahren, seit eine ausgerufene Pandemie die gesamten Prioritäten auf den Kopf stellte. Nach Vogel-Strauß Manier heißt es: machen wir es wie ein U-Boot und tauchen ab. Pikanterweise wird mit jeder Krise (und diese breiten sich seit einer Dekade lawinenartig aus) mehr Geld gedruckt, Europa schwächer und die USA gilt als unser Retter. „Ohne die fortgesetzte Hilfe der USA hätte Russland die Ukraine längst überrannt.“ Der Spiegel, einst amerikakritisch, titelt Mai 22: Danke Joe (Biden). (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/russland-ukraine-krieg-ohne-die-massive-praesenz-der-usa-stuende-laengst-ganz-europa-in-flammen-danke-joe-kolumne-a-4625c23f-2ca6-4a98-8552-664fa1a73ccc). Kreative Zerstörung könnte man deren Strategie nennen.

Foto Bernd Oei: Das UBoot U 10 vor dem Marinemuseum Wilhelmshaven. Fertigstellung durch die Firma Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel 1967 (heute Thyssen-Krupp), das im Kalten Krieg ausschließlich in der Ostsee (mit seinem engen Fahrwasser) eingesetzt wurde von der russischen Kriegsmarine erbeutet. Der Schiffskörper ist einem Wal nachempfunden. Fakten 43 m lang, 4,6 m breit und 495 t schwer, Besatzung 22 Mann.

Drohender Staatsbankrott

So wird im allgemeinen Kaufrausch (zu überteuerten Gaspreisen) auch nicht mehr nach Solidarität gefragt: im LNG Tanker kaufen, Pakistan und Indien überbietend, bleiben die Schwächeren und Vorsichtigeren eben auf der Strecke (https://finanzmarktwelt.de/in-pakistan-gehen-die-lichter-aus-europa-kauft-jeden-verfuegbaren-lng-tanker-239231/). Entwicklungshilfe über do it yourself einmal anders. Europas Jagd nach Flüssiggas bedroht die Existenz armer Länder titelte finanzwelt Juli 2022. Joachim Kohler für das Magazin Infosperber Oktober 23: Europa hamstert Flüssiggas – Um die Gasspeicher zu füllen, kaufen europäische Länder praktisch jeden verfügbaren LNG-Tanker vom Spot-Markt weg. (https://www.infosperber.ch/politik/welt/europa-hamstert-fluessiggas-in-pakistan-gehen-die-lichter-aus/). Der Bankrott in einem Land, in dem mehr als zwei Mal so viele Menschen leben wie in Deutschland und das über Atomwaffen verfügt, steht dicht bevor. (https://www.merkur.de/wirtschaft/pakistan-steht-kurz-staatsbankrott-zr-2937042.html). Solidarität?

Das Sterben der Entwicklungsländer erinnert an das der Wale: alle bedauern es, das tasmanische Dilemma (https://www.deutschlandfunk.de/hintergruende-zum-walsterben-100.html), aber es muss weitergeforscht werden an den Gründen. Die Meeresbiologin Helena Herr: «Grindwale haben einen starken Gruppenzusammenhalt». (https://www.bernerzeitung.ch/deshalb-stranden-ueber-200-wale-in-einer-bucht-458597325315)

Bild-Schenkung im Dachgeschoss des Museums Weltnaturerbe Wattenmeer, W´haven eines namentlich ungenannten Künstlers. Auf über 2.000 m² präsentiert das 1992 eingeweihte Wattenmeer-Besucherzentrum seinen Besuchern den Lebensraum Wattenmeer. Dieses ist in drei große Biosphärenreservateuntergliedert, eines davon ist das niedersächsische. Die Nationalparkverwaltung liegt in Wilhelmshaven. Etwa 4000 Tier- und Pflanzenarten sind auf den ungewöhnlich nahrungsreichen Lebensraum Wattenmeer spezialisiert.

Schmutz und irrationales Handeln

Wird der soziale Trieb auch einst dem zoon politicon zum Verhängnis? (https://de.wikipedia.org/wiki/Zoon_politikon) Wenn immer weniger, die entweder keine Ahnung haben oder denen die Interessen anderer gleich sind, über immer mehr Menschen, die entweder nichts wissen wollen oder dürfen, bestimmen, gut möglich. Wir sind auf dem besten Weg, unsere Werte zu verraten. Ist die Demokratie stark genug, wenn sie splittet, spaltet, sanktioniert? Wenn sie russisches Gas, das billig, relativ sauber und sicher ist wie Atomreaktoren der fünften Generation ablehnt, dafür aber schmutzige Braunkohle aus Polen und Atomenergie aus gar nicht so modernen Kernrekatoren aus Frankreich einkauft? Wenn Sie Diktatoren wie Putin bestraft und andere wie in den Emiraten hoffiert? Wenn sie kriegerische Maßnahmen ablehnt, aber Waffen liefert und mit dem grßten Kriegstreiber nach dem kalten Krieg paktiert?

Foto Bernd Oei, Lenk­waf­fen­zer­stö­rer »Möl­ders« vor der Südstrandpromenade gegenüber dem Wattenmeermuseum, wo sich das Marinemuseum befindet. (https://www.reiseland-niedersachsen.de/erleben/a-deutsches-marinemuseum-wilhelmshaven). Dahinter zu sehen: Schnell­boo­t »S71 Ge­pard« und Un­ter­see­boo­tes »U10« Die 1969 in Dienst gestellte Mölders wurde in den USA gefertigt: Länge 134 m, Breite 14 m, Tiefgang 6 m, Besatzung 334 Mann

Bei Helgoland kollidierten am 24.10. zwei Schiffe (https://www.tagesschau.de/inland/frachter-kollision-100.html), die Frachtschiffe POLESIE und VERITY. Das gesunkene Frachtschiff hatte hauptsächlich Stahlrollen geladen. Zusätzlich befinden sich rund 1300 Kubikmeter Dieseltreibstoff im Inneren des Schiffes. Prioritätsstufe 2. Das heißt: kritische Lage; ein Problem, das unbedingt behoben werden muss. Die Högh Esperanza hat ein Volumen von 170.032 m³. Das heißt das hundertzweiundvierzige Krisenpotential. Ob man es auch unbedingt lösen muss? Wir müssten viele sein und aufstehen, damit die Hölle der Willkür und die schlechteste Regierung ever ein Ende hat. Um es mit Dante aus der „Göttlichen Komödie“ zu formulieren: „Der heißeste Platz der Hölle ist für jene bestimmt, die in Zeiten der Krise neutral bleiben.“ Allerdings handelt es sich um eine übersetzungsbedingte Phrasierung (https://falschzitate.blogspot.com/2020/05/der-heieste-platz-der-holle-ist-fur.html) Dante wies den Lauen die Vorhölle und damit die Kälte zu. Tiefgefrorenes Gas sozusagen.

Zur letzten Erinnerung: Oktober 22 wurde die Esperanza in „down under“ aufgrund hoher Sicherheitsmängel als Energieträger abgelehnt. (https://blackout-news.de/aktuelles/lng-schiff-in-wilhelmshaven-wurde-in-australien-aufgrund-hoher-umweltbelastung-abgelehnt/) Aufgrund hoher Umweltbelastung wurde hier das fracking-Gas bzw. LNG generell verworfen. Stattdessen, Meldung August 23: der LNG-Terminal in Brunsbüttel darf Grenzwerte für Schadstoffausstoß überschreiten (https://blackout-news.de/aktuelles/lng-terminal-in-brunsbuettel-darf-grenzwerte-fuer-schadstoffausstoss-ueberschreiten/). Deutschland schaut zu – mal wieder. Es verhält sich wie im Meer treibendes Plankton, wie die Miesmuscheln, wenn sie von Austern erdrückt werden. Hoffentlich gilt auch hier: the bad things turn into good ones.

Foto Bernd Oei: Kaiser Wilhelm Brücke an der Südstrandpromenade. 159 m lang, 8 m breit, Eröffnung der drehbaren Stahlbrücke 1907. Schnittstelle zwischen Verbindungs-und großem Hafen (https://www.wilhelmshaven.de/Tourismus/Sehenswuerdigkeiten/13376-Kaiser-Wilhelm-Br%C3%BCcke-.html)

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